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Potsdam-Mittelmark: Bisher gute Weinernte auf dem Wachtelberg

Winzer Manfred Lindicke hofft noch auf etwas Sonne in den nächsten Tagen

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Winzer Manfred Lindicke hofft noch auf etwas Sonne in den nächsten Tagen Werder - Ein wenig Sonne könnten die Trauben schon noch vertragen, aber auch so reift auf dem Wachtelberg in Werder derzeit die Grundlage für edle Tropfen heran. Bislang läuft die Lese gut und auch an diesem Wochenende waren die Erntehelfer wieder richtig fleißig. Sie wollten 12 bis 15 Tonnen von den Reben holen. „Vor allem beim Müller-Thurgau stimmen Menge und Mostgewicht, so dass wir eine noch bessere Qualität als im Vorjahr bieten“, sagt Winzer Manfred Lindicke. Er hofft auf mindestens 25 000 Flaschen dieser Sorte. An demWeinberg, der weinrechtlich zum Saale-Unstrut-Gebiet gehört, soll es außerdem 6000 bis 8000 Flaschen Rotwein der Sorte „Regent“ und 2500 Flaschen „Dornfelder“ sowie 2000 bis 2500 Flaschen Weißwein der Sorte „Saphira“ geben. Auch Sekt wird gekeltert. Die Lese soll noch etwa drei Wochen dauern. „Etwas Sonne wäre schon schön, das würde der Qualität gut tun“, meint Lindicke, der stolz darauf, ist dass der Wachtelberg noch immer die derzeit „nördlichste weingesetzlich erfasste Reblage Deutschlands, auf der Qualitätsweinanbau betrieben wird“ ist. Die Reben wachsen auf rund sechs Hektar. Gekeltert werden die Werderaner Trauben im Landesweingut Kloster Pforta in Bad Kösen (Sachsen-Anhalt). Vermarktet wird die Sorte „Werderaner Wachtelberg“ in der Region um das Anbaugebiet. „30 Prozent gehen an Weingroßhändler, 30 Prozent an Gastronomiebetriebe. Den Rest vertreiben wir in Direktvermarktung“, sagt der Winzer. Über Brandenburg hinaus sei der Wein allerdings noch nicht so bekannt. Wer noch den 2003er Jahrgang kosten möchte, kann dies tun: „Nur die Sorte Saphira ist bereits ausverkauft, ansonsten sind noch genug Flaschen da.“ Der Weinanbau in Werder begann laut Chronik im 13. Jahrhundert, als Zisterzienser-Mönche des Klosters Lehnin die Weinbaukunst nach Norden brachten. Wein wurde in dem Städtchen nahe Potsdam bis 1850 angebaut, dann verdrängte der Obstbau die Reben. Erst 1986 lebte der Weinbau wieder auf. Der Name Wachtelberg wurde durch die vielen Vögel am Berg geprägt. Heute sind es gefräßige Stare, die dem Winzer das Leben schwer machen.Imke Hendrich, dpa

Imke Hendrich, dpa

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