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Potsdam-Mittelmark: Bislang nur eine Bewerberin für Blütenthron

Werders Baumblütenfest feiert 130. Jubiläum / Mehr Obstbauern sollen einbezogen werden

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Werder (Havel) - Die Vorbereitungen für das nächste Baumblütenfest (25. April bis 3. Mai) sind in vollem Gange. Doch es ist wie jedes Jahr – die Bewerbungen für den Thron der Blütenkönigin treffen nur zögerlich ein. Bislang habe sich erst eine junge Frau um das Amt beworben, sagte Werders Marketingchef Walter Kassin auf PNN-Anfrage, die Bewerbungsfrist endet am Freitag. Kassin ist dennoch nicht bange, denn die Bewerbungen – im Schnitt gab es drei bis fünf – trafen meist erst in der letzten Woche ein. „Ich weiß von zwei Bewerberinnen, die noch überlegen“, so Kassin. Zudem habe eine Mutter angefragt, deren Tochter erst in einem Monat das Mindestalter von 18 Jahren erreicht. Als Rathaus-Urgestein ist Kassin auch schon selbst auf Werbetour gewesen, hat am Sonntag das Interesse von zwei Kellnerinnen im „Werderaner“ wecken können.

Die Bewerberinnen sollten kommunikativ und aufgeschlossen sein, das 18. Lebensjahr vollendet haben und in Werder (Havel) oder den Ortsteilen leben. Neben einer feierlichen Krönung zum Baumblütenball erwarten sie Auftritte auf Messen, Empfängen und öffentlichen Veranstaltungen. In diesem Jahr wird ihnen zudem die Ehre zuteil, Königin des Jubiläumsfestes zu sein: Das Baumblütenfest findet seit 1879, also zum 130. Male statt. Der ein Jahr zuvor gegründete Obstbauverein hatte das Fest eingeführt, um für die Produkte der Obstbauern zu werben. Entsprechend steht der Festumzug (25. April) in diesem Jahr unter dem Motto „Blüten und Früchte“. Das Thema soll die Werderaner Tradition des Obstanbaus verdeutlichen. Interessenten am Umzug können sich noch bis zum 20. März für die Teilnahme bewerben.

Zum Jubiläumsfest sei in diesem Jahr auch geplant, mehr Obstbauern in das Fest einzubeziehen, sagte Kassin. Der Sonderbus vom Stadtzentrum in die Obstplantagen wird mit einer geänderten Route entlang des Obstpanoramawegs mehr Obsthöfe anfahren: Statt bislang acht werden in diesem Jahr so vielleicht zwölf Obstbauern auf ihre Höfe einladen, sagte Kassin. „Aus meiner Sicht ist es draußen in den Plantagen die schönste Art, das Fest zu feiern.“

Kassin wird als Marketingchef in diesem Jahr zum letzten Mal die Fäden in der Hand halten, er geht im Januar 2010 in den Ruhestand. Kassin koordiniert das Fest von Rathausseite seit 1991, hat beim Baumblütenfest aber schon als kleiner Junge Blumen verkauft. Finanzierung und Organisation werden seit Jahren extern ausgeschrieben, und auch hier gibt es möglicherweise Veränderungen: Die Dienstleistungskonzession mit der Berliner Veranstaltungsagentur Horn & Co wird nach dem diesjährigen Fest auslaufen. Eine Internetausschreibung im „Supplement zum Amtsblatt der Europäischen Union“ läuft bereits, die Bewerbungsfrist endet am 8. April. Finanzierungs- und Veranstaltungskonzept fließen zu jeweils 23 Prozent in die Bewertung des wirtschaftlichsten Angebotes ein, das Sicherheitskonzept zu 18 und die Einbeziehung von Traditionsinhalten zu 12 Prozent. Besonderheit: Die Stadt Werder stellt keine finanziellen Mittel für das Fest zur Verfügung, die Finanzierung muss komplett durch den Auftragnehmer abgesichert werden. Der Auftragswert wird für die vierjährige Laufzeit mit ein bis zwei Millionen Euro beziffert. Festkritiker der „Initiative 2008“ hoffen auf eine sanftere Festvariante. Auch Horn & Co will sich wieder bewerben (PNN berichteten). hkx

Bewerbungen für den Blütenthron bis 13. März an die Stadtverwaltung Werder (Havel), Bereich Marketing, Eisenbahnstraße 13/14, in 14542 Werder (Havel).

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