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Potsdam-Mittelmark: Bismarckhöhe ohne Investor

Kritik von Linken: Werder bleibt trotz Betreiber finanziell in der Pflicht

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Werder - Die Linke in Werder (Havel) hat Skepsis über die Bezuschussung der Bismarckhöhe angemeldet. Mit dem Kauf und Sanierungsstart für die einstige Höhengaststätte sei vor fünf Jahren das Ziel verfolgt worden, einen Investor zu finden, sagte Fraktionschef Hans Eckert. Jetzt sehe alles danach aus, dass die Stadt auf Dauer in der Pflicht bleibt und die Bismarckhöhe nach den Vorstellungen eines künftigen Betreibers saniert. Eckert fühlt sich schlecht darüber informiert und will jetzt Akteneinsicht nehmen. Starkoch Ronny Pietzner hatte sich in einem Interessenbekundungsverfahren im September vergangenen Jahres als einziger Bewerber gemeldet. Er hatte danach angekündigt, eine Betriebsgesellschaft für die Höhengaststätte zu gründen.

Die Stadt hat nach eigenen Angaben bisher rund 2,5 Millionen Euro in die Bismarckhöhe investiert, davon 360 000 Euro Fördermittel. Vor allem der Große Ballsaal konnte mit den Geldern zum Baumblütenfest fertiggestellt werden. Hinzu kommen rund 400 000 Euro als Leistung des „Freundeskreises Bismarckhöhe“ für die Sanierung des Aussichtsturms. Dieses Jahr fließen weitere 625 000 städtische Gelder. Die gesamten Kosten werden von der Kämmerei mit 4,5 Millionen Euro beziffert, es war aus Reihen der CDU allerdings auch schon von 10 Millionen zu hören. Aus steht noch der Neubau des Kleinen Saals mit Küche, der wegen Baufälligkeit abgerissen werden musste. Hier soll künftig der Restaurantbetrieb konzentriert sein. Ronny Pietzner hatte zudem angekündigt, in den früheren Wirtschaftsräumen einen regionalen Markt und in der früheren Kegelbahn eine Biermeile einzurichten – auch hier wären noch erhebliche Bauinvestitionen nötig.

Nach Angaben von Bürgermeister Werner Große (CDU) sei vereinbart, dass die Stadt die Hüllensanierung finanziert, Ronny Pietzner als Betreiber die komplette Einrichtung mit Küche. Große reagierte verärgert auf die Anwürfe der Linken: Es habe mehrere Ausschreibungsrunden gegeben, in denen keine Investoren gefunden worden seien. „Wir haben uns redlich bemüht, einen Investor zu finden, aber das hat nicht geklappt.“

Auch AFB-Mann Baldur Martin meldete Kritik an – aus einem anderen Grund: Seine Fraktion werde keinen weiteren Zuschüssen für die Bismarckhöhe zustimmen, bevor nicht das Akustikproblem im Großen Ballsaal gelöst sei. „Es ist bei Veranstaltungen nichts zu verstehen, der Wert des Saals ist damit deutlich abgewertet.“ Auch wenn es „eine Stange Geld“ kostet, müssten mit einem Gutachter Verbesserungsvarianten ermittelt und eine feste Beschallungsanlage installiert werden. Nach Angaben des 1. Beigeordneten Hartmut Schröder (CDU) würden erste Gespräche dazu bereits laufen. „Versuche, die Akustik mit Vorhängen zu verbessern, machen keinen Sinn“, stimmte er Martin zu. Henry Klix

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