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Wasser marsch. Kinder aus Dippmannsdorf testeten gestern schon mal ein Feuerwehrauto.

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Teltow: Blaulicht und Bonbonregen

Die Schläuche ausgerollt und Wasser marsch: An diesem Wochenende treffen sich im Teltower Ortsteil Ruhlsdorf knapp 300 Nachwuchsfeuerwehrleute und ihre 100 Betreuer aus dem gesamten Landkreis Potsdam-Mittelmark.

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Teltow - Auf der Festwiese am Röthepfuhl haben sie am Freitagnachmittag ihr Zeltlager aufgeschlagen. Auf dem Programm der 6- bis 17-Jährigen stehen an diesem Wochenende unter anderem Schlauchkegeln, Sandsackweitwurf, Zielspritzen und ein bunter Bonbonregen von der großen Feuerwehrdrehleiter.

Es ist das erste Mal, dass die Teltower Jugendfeuerwehr Gastgeber des alljährlichen Kreiszeltlagers ist, sagt Manuel Druel. Der 30-Jährige mit den blonden Haaren ist Jugendwart der Feuerwehr in der Stadt. „Man muss sich für den Nachwuchs etwas einfallen lassen“, sagt er. In Teltow sei das gelungen. „Ich kann mich nicht beschweren.“ 18 Nachwuchsfeuerwehrleute sind bei Druel im Training und werden spielerisch an die Arbeit der Retter herangeführt. Weil das Programm mit Zeltlagern oder Besuchen auf der Flughafenbaustelle in Schönefeld interessant sei, hätten sich gerade in jüngster Zeit viele Kinder gemeldet, sodass Druel schon über eine Warteliste nachdenken muss.

In den Weiten des Landkreises sieht das ganz anders aus, sagt Maik Gericke. Dort muss die Feuerwehr um jedes Kind kämpfen. Vielerorts zählten die Fußballclubs zu den großen Konkurrenten der Retter, sagt der Stellvertretende Kreisjugendwart. „Dabei ist das Angebot der Feuerwehr kostenlos.“ Wer sechs Jahre oder älter ist, kann sich in der Feuerwache melden. „Wir wollen die Kinder spielerisch an den Dienst heranführen.“ Feuer löschen, Schläuche rollen, das steht schon früh auf dem Programm. „Alle wissen, wie so ein Feuerlöscher aussieht, aber wie er funktioniert, das weiß fast keiner.“ Bei der Feuerwehr kann man das lernen.

Schon mit 16 Jahren darf der Nachwuchs auch die Einsätze der erfahrenen Männer und Frauen begleiten, mit 18 Jahren und nach Abschluss eines Lehrgangs gehört man dann zum festen Team.

Kinder oder Jugendliche, die sich für die Arbeit der Feuerwehr interessieren, sind an diesem Wochenende zu einem Besuch des Zeltlagers eingeladen, sagt Jugendwart Manuel Druel. „Wer will, bekommt von uns Helm und Handschuhe und darf dann mitmachen.“ Schon seit Freitagmorgen war Druel damit beschäftigt, die großen roten Feuerwehrautos in der schmalen Güterfelder Straße zu postieren. Am Nachmittag erreichten die ersten Kinder das Lager.

Interessant dürfte am Samstag die Besichtigung des Gefahrgutwagens der Feuerwehr sein. Von den hochspezialisierten Gefährten gibt es nur zwei im Landkreis. Zudem können die Kinder eine Prüfung zur sogenannten „Jugendflamme“ ablegen und einen Erste-Hilfe-Kurs absolvieren. Eingeladen sind auch zehn Nachwuchsfeuerwehrleute aus Polen. Sie werden mit ihren Betreuern und einem Dolmetscher erwartet. Tobias Reichelt

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