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Potsdam-Mittelmark: Blick über den Tellerrand

Wilhelmshorster Michael Senftleben ist neuer Chef der Michendorfer CDU

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Wilhelmshorster Michael Senftleben ist neuer Chef der Michendorfer CDU Michendorf - „Als Einzelkämpfer kann man aufrütteln, aber bewegen lassen sich die Dinge nur mit einer Organisation.“ Für den Wilhelmshorster Michael Senftleben war diese Überlegung der Grund, sich im Juni der CDU anzuschließen. Dass ihm „die Denkweise der Christdemokraten“ nahe liegt, wurde schnell gewürdigt: Als Carsten Kumke im Oktober den Vorsitz des Michendorfer Gemeindeverbands wegen beruflicher Belastungen abgab, trat Senftleben die Nachfolge an. Mit der örtlichen Kommunalpolitik beschäftigt sich der 65-Jährige, seitdem er vor drei Jahren von Frankfurt (Main) nach Wilhelmshorst gezogen ist. Die Diskussion zur Gemeindereform, die er Jahre zuvor auch in Hessen erlebt hatte, nahm ihn sofort gefangen. Als es darum ging, in der CDU ein Wahlprogramm für die neue Großgemeinde Michendorf zu schreiben, war Senftleben dabei – und kandidierte auch als Parteiloser für die CDU-Liste bei den jüngsten Kommunalwahlen. Die aktuellen politischen Debatten verfolgt Senftleben nicht nur in der Zeitung, sondern auch als Stammgast der Gemeindevertretersitzung und Ausschüsse. Aus seiner Sicht sind die Kommunalpolitiker längst nicht in der Großgemeinde angekommen – die über ein Jahr nach der Zwangsfusion an sich nicht mehr ganz neu ist. „Es fehlt immer noch der Blick über den Tellerrand, eine Vision für die Region zwischen dem Naturpark Nuthe-Nieplitz und dem Schwielowsee“, meint er. Warum Stücken zum Beispiel eine Baumschutzsatzung ablehnt, die Wilhelmshorst vor Kahlschlag schützen soll, sei ihm ein Rätsel. Auch bei Bürgermeisterin Cornelia Jung sei der Bewusstseinswandel noch nicht vollendet. „Sie ist eben nicht nur eine Stimme von 23 in der Gemeindevertretung“, weist Senftleben eine Aussage Jungs in einem PNN-Interview zurück. Währenddessen würden Initiativen für die Gesamtgemeinde, wie die Hauptsatzung oder die Arbeitsgruppe Verwaltungsreform, die Handschrift der CDU tragen. Auch wenn Senftleben aus Frankfurt (Main) kommt, fremd ist ihm der Berliner Raum nicht. Im Prenzlauer Berg ist er als Kind zur Schule gegangen, erst 1957 mit den Eltern „in den Westen getürmt“. Mit einem Steuerbüro hatte sein Vater in der DDR keine Chance. Der Sohn machte indes Karriere in der Getränkebranche. Bis vor vier Jahren arbeitete Michael Senftleben als Industriekaufmann in der „Schloss Wachenheim AG“, war zuletzt als Vorstand in der mit 800 Millionen Euro Jahresumsatz größten Sektkellerei der Welt tätig. Als Pensionär wollte er mit seiner Familie in seine Geburtsregion zurückkehren. Seine beiden Töchter mit Gatten und seine drei Enkelkinder wohnen in unmittelbarer Nachbarschaft im Ort. Als Zuzügler vertritt Senftleben auch durchaus keine kleine Minderheit. Allein die Einwohnerschaft von Wilhelmshorst ist in den letzten fünf Jahren um 800 auf 2700 Bürger gewachsen. Henry Klix

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