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Potsdam-Mittelmark: Bliesendorf entdeckt seinen Wald

Antrag der CDU mit der Bürgerinitiative: „Plessower Heide“ soll ins Tourismuskonzept von Werder

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Werder (Havel) - Die „Plessower Heide“ soll künftig eine größere Rolle in der touristischen Vermarktung von Werder spielen. So sieht es jedenfalls die CDU-Fraktion der Stadtverordnetenversammlung. In einem Beschlussantrag wird gefordert, das Waldgebiet in das Tourismuskonzept des Erholungsortes aufzunehmen. Die Waldwege sollten an das vorhandene Rad- und Wanderwegenetz der Stadt angeschlossen werden, wie es in dem Antrag heißt, der mit der Bürgerinitiative Bliesendorf abgestimmt ist.

Die Bürgerinitiative wendet sich gegen Pläne, den Wald im neuen Regionalplan zum Windeignungsgebiet zu erklären. Dann könnten hier gut 30 bis zu 200 Meter große Windräder aufgestellt werden. Das Eignungsgebiet ist im Regionalplanentwurf aufgrund der Proteste bereits von von 950 auf 650 Hektar geschrumpft. Initiativensprecherin Eveline Kroll will mit der CDU-Fraktion, dass es völlig aus den Plänen verschwindet. Eine touristische Aufwertung des Waldes soll helfen.

Die alten Wege der „Plessower Heide“ sollen, so will es der CDU-Antrag, mit Piktogrammen versehen werden. Eine bessere Vernetzung mit dem Obstpanoramaweg, dem Fernwanderweg E 11 und dem Radwanderweg Berlin-Hameln wird vorgeschlagen. Der Radweg Berlin-Hameln führt schon jetzt durch Bliesendorf. Der Zustand des Wegabschnittes wurde durch die Bürgerinitiative bereits verbessert, so Eveline Kroll gegenüber den PNN. Nach der Autobahnunterführung erschließe sich dann ein ausgebautes Wander- und Radwegenetz über den Kolpinsee bis Kloster Lehnin.

Die „Plessower Heide“ biete sich auch als Alternative zur L90 an, wenn es um die Anbindung des Klaistower Spargelhofs an die Stadt Werder geht. Der Radweg könnte dann über das Vorwerk Resau führen, die hübsche kleine Ansiedlung gilt schon jetzt als Geheimtipp für Ausflügler. In der Nähe gab es das mittelalterliche Dorf Lütkendorf. Es ist wüst gefallen, zwei Wasserstellen sind noch erkennbar. Das Waldgebiet hat mit den „Drei Dicken Männern“, einer Findlingsgruppe, den „Zwei dicken Eichen“ oder der „Rosa Düne“ bereits einige Ausflugsziele zu bieten. Kroll könnte sich dazu drei thematische Rundwege vorstellen.

Nach ihren Angaben führt sogar einer der Jakobswege durch die Plessower Heide, auf dem man das Grab des Apostels Jakobus in Spanien erreichen kann. Kroll hat in der Vergangenheit eingeräumt, dass die Bliesendorfer erst durch die Windkraftpläne ihren Wald richtig entdeckt haben. hkx

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