Potsdam-Mittelmark: Blockheizkraftwerk und Tempolimit
In Nuthetal soll bis Ende des Jahres ein Klimaschutzkonzept der Lokalen Agenda 21 vorliegen
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Nuthetal - Tempo 30 in der Gartenstadt, Blockheizkraftwerke und neue Radwege: Die Bandbreite an Ideen ist groß – entwickelt haben sie seit Mai vergangenen Jahres Nuthetaler Einwohner, Lokalpolitiker und Verwaltungsmitarbeiter in der AG Klimaschutz der Lokalen Agenda 21. Erklärtes Ziel ist es, bis Ende 2013 der Gemeindevertretung ein beschlussreifes Klimaschutzkonzept vorzulegen.
„Dabei soll nichts von oben diktiert werden, Anliegen ist es, die Ziele im Dialog mit der Bürgerschaft zu entwickeln“, sagt Nuthetals Bauamtsleiter Rainer vom Lehn, der sich bereits zuvor als Gemeindevertreter für eine nachhaltige Entwicklung des Ortes starkgemacht hat. Derzeit gräbt er sich durch die neuesten Förderrichtlinien, um Finanzierungsmöglichkeiten für die vielen Vorschläge zum Klimaschutz zu finden.
Auch Investoren sollen einbezogen werden. So könnte bei der weiteren Entwicklung des ehemaligen Spezialbaugeländes an der Arthur-Scheunert-Allee ein Blockheizkraftwerk gebaut werden, das auch die genossenschaftlichen Wohnungen nebenan mit Wärme und Strom versorgt.
Auch Photovoltaik spielt auf dem Energiesektor eine Rolle. Die Installation einer Solaranlage auf dem Dach der Kita „Freche Früchtchen“ in Saarmund ist bereits auf den Weg gebracht. Die Gemeinde hat die Flächen vermietet und will den Strom selbst nutzen. Viele Dächer in Nuthetal haben die richtige Ausrichtung zur Sonne, es gibt also noch Potenzial. Angeschoben wurde zudem ein Projekt zur Kombination von Lärmschutz- und Photovoltaikanlagen am Berliner Ring neben dem Ortsteil Fahlhorst.
Zahlreiche Vorschläge kamen aus der Arbeitsgruppe Verkehr. So möchte Sabine Herig erneut das Thema Verkehrsberuhigung an der Arthur-Scheunert-Allee anstoßen, auch wenn eine Ortsumgehung für Bergholz-Rehbrücke derzeit nicht im Straßenbedarfsplan des Landes Brandenburg steht. Thema ist auch, die Straße am Rehgraben in der Gartenstadt schmaler zu gestalten und Tempo 30 auszuweisen. Damit könnte die Sicherheit für die vielen Kinder in der Gartenstadt erhöht werden. Und Tempo 30 würde ein besseres Umfeld für die vorgesehenen altersgerechten Wohnungen und das geplante Pflegeheim an der Ecke Biberweg schaffen. Gleichzeitig könnten freie Flächen als Parkplätze genutzt werden.
Dringend wird ein Radweg zwischen Saarmund und Michendorf gebraucht, nicht zuletzt weil viele Nuthetaler Schüler das Michendorfer Gymnasium besuchen. Leider steht auch die Finanzierung des Radweges aus Saarmund zum Bahnhof noch auf unsicheren Füßen. Geplant ist, dass das Land 75 Prozent und der Kreis 25 Prozent der Kosten für den etwa 350 Meter langen Weg tragen. Bisher müssen Fußgänger und Radfahrer die kurvenreiche enge Straße nutzen.
Nachhaltige Entwicklung beschäftigt in Nuthetal alle Altersgruppen. Das bewiesen zum Beispiel die „Klimafrösche“, die 2012 den Jugendumweltpreis des Landkreises gewonnen haben. Es ist ein Projekt der sechsten Klassen der Otto-Nagel-Grundschule, das von der AG Klimaschutz und dem Förderverein Groß und Klein unterstützt wird. Zwei Jahre lang hatten sich die Kinder mit dem Klimawandel beschäftigt sowie den Möglichkeiten, ihren eigenen ökologischen Fußabdruck zu verringern. Ute Kaupke
Interessenten an einer Mitwirkung in der AG „Klimaschutz“ können sich unter Tel. (033200) 20435 im Bauamt melden.
Ute Kaupke
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