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Potsdam-Mittelmark: Blühende Landschaften in Caputh

Mit dem Baustart für einen neuen Rewe-Markt wurde gestern auch der Grundstein für das Blütenviertel gelegt

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Schwielowsee - Großer Tag für Caputh: Mit dem Baubeginn für einen neuen Rewe-Markt wurde am Mittwochnachmittag der Grundstein für das neue Blütenviertel gelegt. Symbolisch und vorab, denn erst, wenn der Rewe im Mai kommenden Jahres eröffnet wird, sollen die Bauarbeiten für die neue Architektensiedlung beginnen, sagte Investor Lothar Hardt gestern gegenüber den PNN. In Mehrfamilien-, Reihen- und Doppelhäusern sollen dann schrittweise um die 100 neue Wohneinheiten entstehen. Hardt sprach von Verkaufspreisen zwischen 2700 und 3000 Euro pro Quadratmeter. Auch einige Gewerbeflächen sind geplant. Als Architekt für das Quartier wurde das renommierte Berliner Büro Graft gewonnen.

Der Bebauungsplan soll im Dezember von den Gemeindevertretern verabschiedet werden. Es ist das größte Bauprojekt des Ortes seit der Wende. Die Baugenehmigung für den Rewe, der eine Verkaufsfläche von 1600 Quadratmetern haben wird, wurde vorab erteilt. Die Fundamente für den Vollversorger, an dem die Graft-Architekten noch nicht beteiligt sind, sind bereits gelegt.

Der Markt wird als „Rewe Green Building“ gebaut und zertifiziert, ein modernes Baukonzept der Rewe-Gruppe. Baustoffe und auch der spätere Marktbetrieb sollen besonders nachhaltig sein, sagte Stephan Skalda, dessen Wandlitzer Planungsbüro den Markt für Rewe baut. Auch ein Parkplatz mit 122 Stellflächen ist geplant. Die Parkplatzfläche soll geklinkert werden, wie auch für das angeschlossene Wohnquartier der Ziegelstein das architektonische Bild der Häuser und Außenanlagen prägen soll.

Bürgermeisterin Kerstin Hoppe (CDU) erinnerte an die jahrelangen Querelen bei der Entwicklung der Fläche. Die Preisvorstellungen der bundeseigenen Bodenverwertungs- und Verwaltungsgesellschaft hatten die Entwicklung lange verhindert. Mit geschickten Schachzügen gelang dann gemeinsam mit Lothar Hardt der Durchbruch. Jetzt könne der Traum von einer geordneten Entwicklung der Gewächshausbrache endlich verwirklicht werden, sagte Hoppe vor den etwa 250 Bürgern, die bei der Grundsteinlegung dabei waren. „Ein blühendes Viertel, für Jung und Alt, Gewerbewillige und Erholungssuchende mit schönen Spielplätzen und naturnahen Parkanlagen“ werde entstehen.

Hoppe betonte, dass mit 2,5 Hektar fast ein Drittel des Plangebietes als Grünfläche gestaltet werden soll. So ist an der Ostflanke des Quartiers eine kleine Parkanlage mit zwei Spielplätzen und mit einem Geh- und Radweg geplant, die künftig auch als Verbindungsachse zwischen dem Caputher Schlosspark und dem Caputher See dienen soll. Entlang dieses Parks und entlang des Schmerberger Wegs sind, wie Graf-Architekt Lars Krückeberg in einer Präsentation erläuterte, 34 Doppelhäuser geplant. Im Zentrum der kleinen Siedlung sollen um einen mit Kiefern und Obstbäumen bepflanzten Anger 29 Reihenhäuser gruppiert werden. Zur Friedrich-Ebert-Straße hin, an der auch der Eingang zum Rewe sein wird, sind Mehrfamilienhäuser mit 50 bis 95 Quadratmeter großen Wohnungen und die Gewerbeflächen geplant. Laut Krückeberg werde derzeit an einem innovativen Energiekonzept für das Blütenviertel gearbeitet.

Lothar Hardt will die Gebäude an Einzelanleger oder direkt an die neuen Bewohner verkaufen. Er versicherte gestern gegenüber den PNN, dass am architektonischen Konzept von Graft keine Abstriche gemacht werden. Dazu werde eine Gestaltungssatzung der Gemeinde mit entsprechenden Festlegungen beitragen. „Die Interessenten werden ein bebautes Grundstück kaufen oder mieten.“

Wird im Dezember der Bebauungsplan beschlossen, soll im kommenden Frühsommer in einer ersten Bauphase mit dem Bau der Mehrfamilienhäuser und Gewerbeeinheiten begonnen werden, sagte Hardt. Beispielhaft sollen dann auch die ersten Reihen- und Doppelhäuser errichtet werden. Das Interesse aus dem Ort, aus Potsdam und Berlin an dem neuen Quartier sei groß. „Es gibt eine Menge Berliner Alt-68er, die ins Grüne wollen.“ Die schnelle Anbindung an die Hauptstadt sei in Caputh trotz der landschaftlich schönen Lage gegeben.

Der 63-Jährige ist zu Geld gekommen, als er vor 15 Jahren seine Elektro-Vertriebsfirma mit 150 Beschäftigten verkaufte. Für Philips und Thomson war sie tätig, nebenher an einer chinesischen Chipfabrik beteiligt. Seitdem hat er sich in der Immobilienwelt an der Côte d’Azur, in Monaco und Dubai umgeschaut. Allein am Golf hat Lothar Hardt nach eigenen Angaben über 30 Millionen Euro investiert.

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