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Potsdam-Mittelmark: Blühendes Schulumfeld und neue Freunde
Pflanzprojekt verwandelte Schulhof der Mühlendorf-Oberschule / „Kick fair“ mit Gästen aus Chile
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Teltow - Es kommt nicht oft vor, dass Schüler ihre Lehrer in Erstaunen versetzen. Doch genau das ist in der Teltower Mühlendorf-Oberschule passiert. Da räumten die Schüler rings um den Schulhof Müllecken auf, tauschten Erde aus, setzten Rasenkantensteine, pflanzten Stauden und Sträucher. Auch die Sitzgelegenheiten auf dem Schulhof wurden im Fach WAT (Wirtschaft, Arbeitslehre, Technik) aufgearbeitet. „Ich hätte das nicht für möglich gehalten, dass wir das in nur wenigen Tagen schaffen“, freut sich Schulleiter Christof Kürsch über das gelungene Projektergebnis, mit dem sich die Schule am Wettbewerb „Unsere Stadt blüht auf“ beteiligt. Damit alles so schön bleibt, hat jede Klasse die Patenschaft für ein Grünobjekt übernommen. Auch Wolfram Weise, Klassenleiter der 7a, ist der Stolz anzumerken: „Die haben richtig gerackert und konsequent durchgearbeitet.“ Eltern halfen mit und gaben gute Ratschläge zum Bepflanzen und für Naschkatzen wurden kleine Erdbeerpflanzen ins Beet gesetzt. Die Verwandlung ist nicht zu übersehen, auch die farblich aufeinander abgestimmten Rosen und der Wilde Wein vor der Sporthalle fallen Besuchern sofort auf. Doch die Jury, die am 13.Juli die Teltower Wettbewerbsergebnisse unter die Lupe nimmt, wird nichts von alledem zu sehen bekommen. Die für den Rundgang vorgesehene Zeit reiche dafür nicht aus, erfuhren Schüler und Lehrer gestern von Bürgermeister Thomas Schmidt (SPD), der das auch bedauerte.
Als Trost bleibt, dass sich der Kraftakt trotzdem gelohnt hat, weil es rings um die Schule nun viel freundlicher aussieht. Wohl fühlen sich zurzeit auch acht Schüler und ein Betreuer aus Chile, die Gäste der Mühlendorf-Oberschule sind und im Rahmen des Straßenfußball-Projektes „Kick fair“ nach Deutschland kamen. Erfahrungen, die auf dem Spielfeld gemacht wurden, sollen auf den Alltag übertragen und weiter entwickelt werden, hoffen die Organisatoren des internationalen Festivals, das noch bis zum 3. Juli in Stuttgart stattfindet. Dort verbrachten die chilenischen Gäste mit ihren Teltower Partnern kürzlich einen ganzen Tag, um Straßenfußball zu trainieren. Dabei lernten sie junge Leute aus vielen Ländern kennen und auch, dass Fußball für Frauen zwar populärer wird, aber noch nicht überall anerkannt ist, sagt Angelina aus der 8b. In Stuttgart wurde in gemischten Mannschaften gespielt und die Teltower waren beeindruckt von den ballstarken Chilenen. Die sprachliche Verständigung klappe gut in Englisch, fehle ein Wort, helfe Zeichensprache weiter, erklärt Angelinas Freundin Laura. Die beiden waren mit ihren neuen Freunden im Potsdamer Kletterpark und haben ihnen auch Berlin gezeigt. Im nächsten Jahr wollen sie nach Chile und bis dahin wird nicht nur Fußball trainiert, sondern auch etwas Spanisch gelernt. Kirsten Graulich
Kirsten Graulich
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