Potsdam-Mittelmark: Blumen für den Bürgerpark
Entwurf für Puschkinplatz vorgestellt
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Teltow - Noch in diesem Jahr soll das ehemalige Marktgelände an der Jahnstraße zum Bürgerpark am Puschkinplatz in Teltow umgestaltet werden. Das setzt voraus, dass dem Vorentwurf des Planungsbüros Hanke und Partner in der nächsten Sitzung des Bauausschusses zugestimmt wird. Denn das Vorhaben ist auch von den Vegetationszeiten abhängig und das heißt: wird noch im Herbst diesen Jahres gepflanzt und gesteckt, könnten die ersten Krokusse im nächsten Jahr für ein buntes Frühjahrserwachen auf den Parkwiesen sorgen. Dem Blütenreigen sollen dann Tulpen und Rosen folgen, so dass die Besucher zu jeder Jahreszeit ein anderes Blütenbild empfängt. Auch im Winter wird der Park seine Reize haben, denn Treppen, Mauern und Gehölze werden dem Gelände die nötige Struktur geben und schneebedeckte Blütenstände sehen dann wie kleine Kunstwerke aus.
Solche Details hat Gartenarchitektin Barbara Hanke in die Planungen mit einbezogen, die sie am Montag im Bürgerhaus vor rund 30 Besuchern erläuterte. Viele Vorschläge von Teltowern und der Lokalen Agenda sind in das Konzept eingeflossen, das auf dem historischen Vorläufer Volkspark basiert, der Anfang des letzten Jahrhunderts an gleicher Stelle von den Stadtvätern errichtet wurde. Der farbliche Grundakkord der Blüten war seinerzeit gelb, hat der Heimatverein recherchiert. Die Spurensuche ergab, dass es zwischen 1919 und 1933 in größeren deutschen Städten zu einem wahren Volksparkboom gekommen war, woraus sich für Teltow schlussfolgern lässt, dass es mit der beginnenden Industrieansiedlung auch der Stadt zunehmend besser ging. So sollte der Volkspark dem „Genuss der frischen Luft dienen“, ebenso zur „Veredlung der Sitten“ beitragen.
Umsäumt von Bäumen soll der künftige Bürgerpark zum Erlebnisort für alle Generationen werden. Der Entwurf sieht vor, dass die einzelnen Bereiche wie Kinderspiel, Sport, Bühne, Rabatten und Sitzlandschaft bogenförmig aneinander anschließen. Weitere Ideen sind ein Trinkbrunnen, Findlinge als Raumelemente und ein fließender Übergang vom Puschkinplatz in den Bürgerpark. Am Fliederweg, der links am Park angrenzt, sollen nun auch Fliederbäume angepflanzt werden. Erhalten bleiben die Rotdornbäume in der Mitte des Geländes, die wie eine vom Wind gebeugte Skulptur anmuten. Nicht nur seitlich an der Jahnstraße sollen Sitzplätze angeordnet werden, sondern auch unter Bäumen.
Gartenarchitektin Hanke schlug vor, für Jugendliche robuste Sitzlandschaften einzurichten, die zum Lümmeln einladen, ebenso gewölbte und farbige Spielfelder. Ob solche Ideen auf Zustimmung stoßen, bleibt abzuwarten, denn bisher habe sich das Jugendparlament nicht an der Diskussion beteiligt, wie einige Teilnehmer kritisch anmerkten. Einbezogen werden soll in das Gelände die bisherige Bühne, die sich für Kleinkunst-Veranstaltungen eignet. Hier würden sich auch Lesungen der benachbarten Bibliothek anbieten. Eine gastronomische Versorgung könnte über einen mobilen Service erfolgen. Der Entwurf des Büros Hanke und Partner traf auf große Zustimmung der Besucher. Ungeklärt ist aber noch die Frage der Toiletten, wie die Diskussion zeigte. Da das öffentliche Toilettengebäude an der Jahnstraße nicht mehr funktioniere, müsste eine neue Lösung gefunden werden. Doch eine Verpachtung an diesem Standort scheint nicht vielversprechend, günstiger sei eine solche Einrichtung am Parkplatz Badstraße, so die anschließende Diskussion vor Ort. Kirsten Graulich
Kirsten Graulich
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