Potsdam-Mittelmark: Blütenfest: Werders Wirte putschen
Werder (Havel) - Wenn das Café Unter den Linden zum Baumblütenfest Tische und Stühle vor dem Eingang aufstellt, muss es täglich 120 Euro Sondernutzungsgebühr zahlen. Normalerweise werden nur 4 Euro dafür fällig.
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Werder (Havel) - Wenn das Café Unter den Linden zum Baumblütenfest Tische und Stühle vor dem Eingang aufstellt, muss es täglich 120 Euro Sondernutzungsgebühr zahlen. Normalerweise werden nur 4 Euro dafür fällig. „Das ist völlige Willkür, und außerdem bekommen die Wirte noch Konkurrenz in Form von Ständen vor die Nase gesetzt“, sagt Arnold Kreutzmann vom Café Unter den Linden. Der Grieche „Akropolis“ mache zur Blüte sogar zu. Jetzt begehren Werders Gastronomen auf: Gestern Abend wurde eine von einem Dutzend Wirten unterzeichnete Petition an Bürgermeister Werner Große (CDU) versandt.
Die Stadt hat die Festorganisation den Veranstaltungsbüros Horn und Wohltat übertragen, die dürfen im Festverlauf auch Konzessionsabgaben kassieren. In der Petition wird Große gebeten zu prüfen, ob diese Verfahrensweise rechtlich zulässig ist. Der Veranstalter verlange von den Gastronomen Gebühren für die Außenmöblierung, die teils mehr als das 100-fache der üblichen Sondernutzungsgebühr betragen, heißt es in der Petition. „Diese Abgaben werden dann auch noch regelrecht eingetrieben.“ Sitzbereiche der Gastronomen würden mit „Billigspeisen- und Getränkewagen umstellt“, sodass die hohen Entgelte gar nicht zu erwirtschaften seien. „Die WC-Anlagen der Lokale werden noch von Stand- und Getränkewagenbetreibern und Besuchern genutzt“, wie es in der Petition weiter heißt.
Die Gastronomen appellieren an den Bürgermeister, die Abgaben zu senken und den Konkurrenzschutz zu sichern, indem die Stände „gebührenden Abstand“ halten. „Es dürfte Ihnen sicher bekannt sein, dass die örtliche Gastronomie sowieso das ganze Jahr über ums Überleben zu kämpfen hat“, heißt es in der Petition weiter. Die Teilnahme der örtlichen Restaurants könne zur Qualität des Blütenfestes beitragen. „Die Betroffenen bitten gleichzeitig um ein Gespräch mit dem Bürgermeister“, sagte Editha Stürtz-Frase vom Café Olive, die die Petition gemeinsam mit Arnold Kreutzmann initiierte. Ziel sei „eine Verbesserung der für die Gastronomen bisher unerträglichen Situation“. hkx
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