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Potsdam-Mittelmark: Blütentherme: Arbeiten ruhen weitgehend Stadt will bis Jahresende Klarheit zu Großprojekt

Werder (Havel) - Im Streit um die Fertigstellung der Blütentherme in Werder will die Stadt spätestens bis Ende des Jahres Klarheit über Kosten und Starttermin haben. Das sagte Werders designierte Bürgermeisterin Manuela Saß (CDU) gegenüber den PNN.

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Werder (Havel) - Im Streit um die Fertigstellung der Blütentherme in Werder will die Stadt spätestens bis Ende des Jahres Klarheit über Kosten und Starttermin haben. Das sagte Werders designierte Bürgermeisterin Manuela Saß (CDU) gegenüber den PNN. „Wir stehen vor Entscheidungen, die gründlich vorbereitet und stichhaltig sein müssen“, so Saß. Dazu wolle man noch mal „Gedanken austauschen“.

Die Bauarbeiten für das Großprojekt in den Havelauen, dass die Stadt gemeinsam mit der Kristall Bäder AG aus dem mittelfränkischen Stein betreibt, ruhen derzeit weitestgehend. Einige Bauarbeiter seien lediglich damit beschäftigt, Baumängel am Dach zu beheben, sagte Saß. Der letzte Eintrag im Bautagebuch unter werder-havel.de ist sechs Wochen alt. „Solange sich die Kristall Bäder AG an ihre vertraglichen Verpflichtungen hält, werden wir das auch tun“, betonte Saß. Tut sie es? „Wenn sie sich die Baustelle anschauen, liegt nahe, dass sie sich derzeit nicht daran hält.“

Mit großem Interesse verfolge man das Geschehen in der Triminitherme in Kochel, sagte Saß. Die Kristall Bäder AG, die etwa ein Dutzend Thermen in Deutschland betreibt, hatte vor drei Jahren den Zuschlag für Sanierung und Betrieb des Bades in Kochel am See (Bayern) bekommen, eines der ältesten deutschen Freizeitbäder. Seit August 2013 ruhen dort die Ausbauarbeiten. Wie in Werder streitet sich das Unternehmen mit der Kommune um die Auslegung von Vertragsdetails. Auch in der Kristalltherme in Seelze (Niedersachsen) und der abgebrannten Fichtelberg-Therme in Bayern gibt es derzeit Streit mit den Kommunen.

Im Hauptausschuss in Werder war das Projekt vorigen Donnerstag wieder Thema im nichtöffentlichen Sitzungsteil. Laut Projektvertrag sollte die Blütentherme Mitte 2013 stehen. Sie sollte für 18 Millionen Euro gebaut werden. Die Stadt hat dieses Geld fast bezahlt, doch die Fertigstellungskosten werden sich laut Angaben der Kristall Bäder AG auf 24,8 Millionen Euro belaufen. Die Differenz kann das Unternehmen ganz offensichtlich derzeit nicht allein aufbringen.

Die Stadt ist zwar bereit, einen Teil zu übernehmen, hat 900 000 Euro schon fest zugesagt. Für weitere 1,8 Millionen will man aber Sicherheiten. Bislang sind sich die Vertragspartner darüber nicht einig. Die Linken ließen vor der Landtagswahl durchsickern, dass die Stadt über die Kündigung des Vertrages nachdenkt (PNN berichteten). Dass solche Interna an die Presse weitergegeben wurden, wurde im Hauptausschuss gerügt.

Bei der Kristall Bäder AG war vor der Landtagswahl und auch am Freitag niemand zu dem Thema zu erreichen. hkx

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