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Potsdam-Mittelmark: Blütentherme: SPD fordert Transparenz Fraktion will Offenlegung des Vertrages beantragen

Werder (Havel) - Die drastische Baukostenerhöhung für die Werderaner Blütentherme wird Thema auf der nächsten Stadtverordnetenversammlung am 17. Oktober.

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Werder (Havel) - Die drastische Baukostenerhöhung für die Werderaner Blütentherme wird Thema auf der nächsten Stadtverordnetenversammlung am 17. Oktober. Die Fraktion SPD/Grüne werde die Offenlegung des Vertrages der Stadt Werder mit der Kristall Bäder AG sowie des Baugrund-Gutachtens, das zu Projektbeginn in Auftrag gegeben wurde, fordern. Das teilte die Werderaner SPD am Dienstag nach einer gemeinsamen Beratung des Ortsvorstandes und der Fraktion zu den Nachforderungen  für den Bau der Blütentherme mit.

Wie berichtet will die Bäder AG mehrere Millionen Euro mehr als geplant in die Therme investieren – 900 000 Euro davon soll die Stadt übernehmen. Darüber hatte Bürgermeister Werner Große (CDU) vor einer Woche die Fraktionsvorsitzenden informiert. Der in öffentlich-privater Partnerschaft abgeschlossene Vertrag zwischen der Stadt und der Bäder AG ist bisher geheim, lediglich einige Eckpunkte sind bekannt geworden. So ist eine Garantiebausumme von 18 Millionen Euro vorgesehen, die die Stadt nach Baufortschritt zahlt. Der Aufsichtsratschef der Kristall Bäder AG, Heinz Steinhart, hat die Kostensteigerung unter anderem mit dem schlechten Baugrund in den Havelauen begründet.

Ziel müsse weiterhin bleiben, die Blütentherme zum Erfolg zu führen, heißt es in der Erklärung der Sozialdemokraten. Dafür seien aber Transparenz und Offenheit notwendig. „Momentan gibt es leider immer mehr Fragezeichen“, sagte SPD-Vorsitzender Robert Dambon. Mögliche Mehrkosten des Projektes seien seitens des Bürgermeisters und der Beigeordneten Manuela Saß bisher immer bestritten worden. „Daher bitte ich jetzt alle Fraktionen, sich an unserer Transparenz-Initiative zu beteiligen“, so Dambon. Eine Stellungnahme zum Agieren des privaten Vertragspartners wolle die SPD nicht abgeben. „Im Falle eines Rechtsstreites könne das nur der Stadt schaden", so Dambon.

Unverständnis habe bei der SPD auch der Zeitpunkt des Bekanntwerdens der Nachforderung ausgelöst. „Laut unseren Informationen hatte der Bürgermeister bereits seit dem 10. September 2013 Kenntnis von den Forderungen der Kristall Bäder AG“, sagte der SPD-Stadtverordnete Wolfgang Lambrecht. Warum es über zwei Wochen gedauert habe, bis die Fraktionen informiert wurden, verstehe er nicht. „Vielleicht wollte man die Bundestagswahl abwarten – ein Schelm, der dabei Böses denkt", so Lambrecht.

Enttäuschung über die Nachforderungen war zuvor auch aus den Fraktionen der Freien Bürger und der Linken geäußert worden. Bürgermeister Große hat eine Prüfung angekündigt. Mittlerweile gibt es Zweifel, ob der zuletzt anvisierte Eröffnungstermin für die Therme zum Jahresende eingehalten werden kann (PNN berichteten). ldg

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