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Potsdam-Mittelmark: Blütentherme wird nicht fertig

Auch der neue Eröffnungstermin im September ist nur zu halten, wenn das Wetter mitspielt

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Werder (Havel) - Was seit Wochen auf der Baustelle offensichtlich ist, wurde am Donnerstagabend offiziell vom Rathaus bestätigt: Werders Blütentherme wird bis Ostern nicht fertig. Stadt und Kristall Bäder AG haben sich zu einer neuen Terminplanung verständigt, sagte Werders 1. Beigeordnete Manuela Saß in der Stadtverordnetenversammlung. „Die Einrichtung soll demnach im Spätsommer 2013 fertiggestellt werden – vorausgesetzt es kommt witterungsbedingt zu keinem Stillstand.“

Glaubt man dem neuen Terminplan, so wird die neue Therme in den Havelauen in der letzten Septemberwoche in Betrieb gehen. Die Einschränkung, die Saß zum Thema Witterung vornimmt, ist aber offenbar sehr ernst zu nehmen: Der Rohbau soll durch den Winter gebaut werden. Er sollte längst stehen, derzeit ist aber noch nicht mal die Decke auf dem Erdgeschoss. Dach und Fassade sollen laut neuer Planung im Mai fertig werden, der komplizierte Innenausbau zwischen März und September erfolgen.

Das Großprojekt entsteht in einer öffentlich-privaten Partnerschaft. Der Vertrag mit der Kristall Bäder AG sah an sich eine Fertigstellung in diesem Monat vor. Schon im August war absehbar, dass das nicht zu schaffen ist. Der Termin war damals bereits auf den 31. März verschoben worden. Seit Wochen ist offensichtlich, dass auch dieses Datum zu ambitioniert war.

Ditmar Wick war am Donnerstagabend der einzige Stadtverordnete, der sich zu dem Thema zu Wort meldete. „Ich fühle mich ein bisschen vorgeführt“, sagte der CDU-Stadtverordnete. Erst vor sechs Wochen habe es einen Vor-Ort-Termin mit Stadtverordneten gegeben, bei dem noch eine ganz andere Sicht auf die Dinge vermittelt worden sei. „Da müssen die Probleme doch schon bekannt gewesen sein“, so Wick.

Beigeordnete Saß erklärte dazu, dass auch das Rathaus von der Kristall Bäder AG nicht ohne weiteres vom neuen Zeitablauf erfahren habe. „Wir hatten darauf bestanden, einen weiteren Sachkundigen hinzuzuziehen“, so Saß. „Warum man die Probleme bis dahin geheim gehalten hat, vermag ich nicht zu sagen.“

In einem Sachstandsbericht des mittelfränkischen Unternehmens werden die bereits bekannten Gründe auch für die erneute Verschiebung vorgetragen: Die Baugenehmigung habe länger als erwartet gedauert, die Gründungsmaßnahmen seien aufwendiger als geplant gewesen. Zu zeitlichen Verzögerungen hätten auch Planungsänderungen nach dem Baustart geführt. Zum neuen Termin heißt es dann auch von der Kristall Bäder AG: „Da aus den vorgenannten Gründen das Vorhaben nicht wie geplant vor Beginn des Winters in seiner Außenhülle fertiggestellt werden konnte, ist die Fortführung der Bauleistung nun witterungsabhängig.“

Die Kosten für die Umplanungen und zusätzlichen Investitionen werden von der Kristall Bäder AG getragen, wie es im Sachstandsbericht weiter heißt. Die Preisbindungsfrist, die am 31. März enden wird, sei um sechs Monate verlängert worden, ergänzte Manuela Saß: „Für beide Parteien werden aus der Vereinbarung heraus keine Mehrkosten entstehen.“ Ob die Kristall Bäder AG eine Vertragsstrafe zahlen muss, will Saß nicht beantworten.

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