Stahnsdorf: Bombe mit Tücken entschärft
Am Montag wurde eine Bombe in Stahnsdorf entdeckt, am heutigen Dienstag wurde sie entschärft. Etwa 3000 Anwohner waren betroffen. Sprengmeister Mike Schwitzke brauchte diesmal Verstärkung.
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Stahnsdorf - Eine 250-Kilogramm-Bombe aus dem Zweiten Weltkrieg mit einem Doppelzünder ist am Dienstag in Stahnsdorf (Potsdam-Mittelmark) entschärft worden. Für Sprengmeister Mike Schwitzke vom Kampfmittelbeseitigungsdienst (KMBD) des Landes gab es jedoch eine Tücke. "Der Kopf saß zu fast", sagte der erfahrene Entschärfer, der am Tag genau vor fünf Jahren seinen Job angetreten hatte.
"Wir mussten uns die größte Zange holen", sagte er. Erst nach 20 Minuten konnte der Zünder vom Durchmesser einer Bierbüchse mit tatkräftiger Unterstützung eines Kollegen entfernt werden. Die Freilegung des anderen sei hingegen ein Kinderspiel gewesen, sagte Schwitzke.
Erste Entschärfung in diesem Jahr für Sprengmeister Schwitzke
Danach konnten beide Zünder kontrolliert gesprengt werden. "Es hat zusammen etwa eine Stunde gedauert", sagte Schwitzke. Die Stahnsdorfer Bombe war nach seinen Angaben sein erster Auftrag des Jahres. Bislang hat er etwa 50 bis 60 Sprengkörper unschädlich gemacht.
Die Bombe war am Montag bei vorbereitenden Bauarbeiten in einem Gewerbegebiet entdeckt worden. Etwa 3000 Anwohner, auch aus Kleinmachnow und Teltow, mussten sicherheitshalber einen Sperrkreis von 800 Metern verlassen. "Es gab keine Probleme", sagte Stephan Reitzig, Sprecher der Gemeinde. Etwa 250 Mitarbeiter der Stadtverwaltung, von Polizei und Feuerwehr waren im Einsatz.
Die Bombe englischer Bauart befindet sich mittlerweile auf dem Brandenburger Sprengplatz in Kummersdorf (Märkisch-Oderland). Sie enthält immer noch 100 Kilogramm Sprengstoff und soll im Laufe des Jahres unschädlich gemacht werden. (dpa)
Gudrun Janicke
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