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Brenzliger Humor: In Teltow schießen die Spekulationen über die Brandursache ins Kraut, ein Witzbold hat seine Meinung am Absperrzaun der Oderstraße dokumentiert. Ein schlechter Witz vielleicht, denn derzeit ist nur sicher, dass es Brandstiftung war.

© tor

Von Tobias Reichelt und Henry Klix: Brandbeschleuniger im Treppenhaus

Staatsanwaltschaft ermittelt wegen des Verdachts auf Brandstiftung im Teltower Großbrand

Stand:

Teltow - Der Großbrand im Teltower Gewerbehaus in der Oderstraße ist das Werk von Brandstiftern. Nach PNN-Informationen wurde das Feuer an drei Punkten in einem der Treppenhäuser des Gebäudes gelegt. Entsprechende Spuren fanden sich unter anderem direkt vor der Tür eines Reifenlagers und vor den Laborräumen des Messtechnik-Unternehmens Endress und Hauser. Mit flüssigen Brandbeschleunigern wollten die Brandstifter offenbar sicher gehen, dass sich der Brand schnell ausbreitet. Die Ermittlungen zur Brandursache hatten sich aufgrund der massiven Zerstörungen im Haus lange hingezogen.

Der Brand hatte in der Nacht zum 27. Mai den fünfgeschossigen Plattenbau schwer beschädigt und riesige Löcher in die Fassade gesprengt. In dem 100 Meter langen DDR-Bau lagerten Gasflaschen, Feuerwerkskörper, Reifen, Alkohol und diverse Chemikalien, die den Brand noch beschleunigten. Explosionen hatten das ganze Gewerbegebiet Techno Terrain erschüttert, zu dem der Bau gehört.

Gestern wurde das Ermittlunverfahren an die Potsdamer Staatsanwaltschaft übergeben. „Wir gehen von Brandstiftung aus“, bestätigte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Christoph Lange, gegenüber den PNN. Es gebe keine Hinweise auf eine natürliche Brandursache wie einen Blitzeinschlag. Die Brandgutachter hatten anfangs auch einen technischen Defekt nicht ausgeschlossen. Im Hinblick auf das laufende Verfahren wollte Lange keine weiteren Angaben zur Tat machen. Die Potsdamer Kripo hat eine Sonderermittlungsgruppe mit neun Beamten gegründet. Sie wird jetzt Mitarbeiter der 24 Unternehmen befragen, die sich in dem Gebäude eingemietet hatten. Nicht ausschließen wollte die Staatsanwaltschaft gestern, dass es sich bei den Tätern um ehemalige Mitarbeiter oder firmennahe Person handelt. Unklar ist, wie die Täter in das Haus gelangen konnten.

In aufwendiger Kleinarbeit hatten Kriminaltechniker noch am Dienstag Details am Tatort dokumentiert. Mit Schippe, Besen und Sieb arbeiteten sich die Beamten durch das ausgebrannte Haus. Schon in der vergangenen Woche durften einige Mieter Büros und Lagerräume betreten. Besonders der westliche Teil des Gebäudes wurde von Feuer und Explosionen weitgehend verschont. Andere Teile des früheren GRW-Versandhauses sind einsturzgefährdet und müssen abgetragen werden. Auch über einen kompletten Abriss denkt man beim Grundstücksverwalter nach. Der soll möglichst bald vonstatten gehen, denn solange Einsturzgefahr bestehe, könne die gesperrte Oderstraße nicht geöffnet werden.

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