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Potsdam-Mittelmark: Brandgefährlich: Großer Bärenklau bei Ferch

Naturschützer Kai Heinemann warnt: Hautkontakt mit der Pflanze führt zu Blasen und Entzündungen

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Schwielowsee - Ein ernstes Gesundheitsrisiko lauert zurzeit auf Spaziergänger: Der Riesen-Bärenklau breitet sich auf einer Wiese bei Kammerode an der Gemarkungsgrenze zu Werder (Havel) aus. Kommt die Haut mit dieser Pflanze in Kontakt und ist danach der Sonne ausgesetzt, können sich innerhalb von 28 Stunden schwere Entzündungen mit Blasen bilden, die einer Verbrennung dritten Grades entsprechen. Darauf hat jetzt der Biologe und Naturschützer Kai Heinemann aus Caputh hingewiesen. Der bis zu fünf Meter hohe Riesen-Bärenklau stammt ursprünglich aus dem Kaukasus.

Heinemann vermutet, dass die Samen durch Gartenabfall, Erdaushub oder durch Vögel hierher gelangt sind. Der Riesen-Bärenklau ist eine kurzlebige Pflanze, die zunächst eine Rosette bildet und im Folgejahr ihren charakteristischen Blütenstand bildet, erläuterte Heinemann. Danach stirbt die Pflanze ab. „Die Vermehrung geschieht ausschließlich durch Samen“, so der Biologe weiter. Die Gesamtzahl von Samen an einer Pflanze könne bei über 50 000 liegen. Die werden durch den Wind aber nicht mehr als 100 Meter weit ausgebreitet.

„Noch ist es nur ein Initialbestand mit einigen Pflanzen, der sich leicht entfernen lässt“, so Heinemann. Er warnt: Nur durch die rechtzeitige Vernichtung der vorhandenen Pflanzen könne man der Besiedlung ganzer Landstriche zuvorkommen. Deshalb müssten alle Pflanzen eines Bestandes und in seiner Nähe erfasst werden. Im Nachgang muss dafür gesorgt werden, dass keine neuen Keimlinge auflaufen. Bei der Bekämpfung des derzeitigen Bestandes sei wichtig, dass das Mähgut – auch mit unreifen Samen – sorgfältig verpackt und Geräte und Fahrzeuge danach gründlich gereinigt werden.

„Bei jeder Arbeit in Bärenklau-Beständen ist vollständige Schutzkleidung zu tragen“, mahnt der Experte. Wenn Pflanzensaft auf die Haut gelangt, muss man sich sofort mit reichlich Wasser abspülen. Bei stärkeren Symptomen sollte man zum Arzt oder ins Krankenhaus. wh

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