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Potsdam-Mittelmark: Brandschutz für die Feuerwehr

Ministerpräsident Platzeck besuchte die Teltower Firma Getemed / Vor der Tür Fluglärmprotest

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Teltow - Telemedizinische Geräte vermitteln den Patienten ein Gefühl von Sicherheit. Davon ist Michael Scherf, Vorstandsvorsitzender der Teltower Firma Getemed überzeugt. Mit seinen Produkten zur Ferndiagnose ist das Unternehmen bundesweit Vorreiter. Strenge Zulassungsvorgaben seien aber oft ein Hindernis bei der Vermarktung, so Scherf.

Anstatt bei den Zulassungsverfahren mit immer neuen Regeln ein immer höheres Maß an Sicherheit schaffen zu wollen, müssten die europäischen Demokratien mehr Mut beweisen, sagte deshalb auch Ministerpräsident Platzeck (SPD) bei einem Besuch der Firma am Donnerstagvormittag. „Wir müssen hin zu der Einstellung: das wird schon klappen.“ Durch ständig steigende Vorgaben würden Prozesse sonst immer langsamer.

Davon spürt man bei Getemed nichts: Ein ganzes Stockwerk für die Entwicklung wird derzeit auf das Gebäude in der Oderstraße aufgesetzt, zu den aktuell 62 Mitarbeitern sollen weitere dazukommen. Deren neueste Erfindung ist ein T-Shirt, dass über Sensoren Körpertemperatur und Puls von Feuerwehrkräften misst. „Häufiger als an Rauch und Feuer sterben die an einem Herzschlag“, so Scherf. Im Einsatz würden viele das Gefühl für die eigene Belastung verlieren. Die Shirts werden mit der Jacke verkabelt, die zeigt den Kollegen über ein Ampelsystem an, wann der Zustand kritisch wird. Der Einsatzleiter kann so gefährdete Einsatzkräfte auswechseln. Ein Eingriff in die Privatsphäre sei das System nicht, so eine Mitarbeiterin. Ob ein Kollege Drogen oder Alkohol konsumiert hat, werde von den Sensoren nicht erfasst. Bekannt wurde Getemed vor allem mit Geräten für Herzpatienten.

Die seien meist schnell überzeugt von dem System, das Blutdruck, Herzwerte und Gewicht misst und über Mobilfunk an die Fachärzte in Krankenhäusern sendet, so Scherf. Noch übernehmen aber längst nicht alle Kassen das Angebot, obwohl sich damit teure Krankenhausaufenthalte vermeiden lassen.

Am Rande seines Besuchs sprach Platzeck mit Vertretern der Teltower Bürgerinitiative gegen Fluglärm, die vor dem Firmentor demonstrierten. „Platzeck hat uns versichert, dass es zum Schallschutz für die betroffenen Anwohner jetzt ein Urteil gibt, an das sich die Landesregierung auch halten wird“, so die Initiativensprecherin Christine Hauptmann. Neben den Mängeln beim Brandschutz sorgt nach einem Urteil des Oberverwaltungsgerichts auch der unzureichende Schallschutz der Anwohner für explodierende Kosten beim Flughafenbau. Ariane Lemme

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