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Potsdam-Mittelmark: Brandstiftung in Stahnsdorfer Asylheim

Verdächtig sind zwei Bewohner

Stand:

Stahnsdorf - In dem Stahnsdorfer Übergangswohnheim für Asylbewerber ist am frühen Sonntagmorgen ein Brand gelegt worden. Das Gebäude mit seinen knapp 200 Bewohnern musste infolge der schweren Rauchentwicklung evakuiert werden – die Menschen kamen kurzzeitig in einem benachbarten Bowlingcenter unter. Sieben Personen, darunter ein Mitarbeiter des Wachschutzes, kamen mit Verdacht auf eine Rauchgasvergiftung in eine Klinik. Dringend tatverdächtig sind nach Angaben der Polizei zwei Bewohner der Unterkunft, ein 25-jähriger Somalier und ein 27 Jahre alter Pakistaner.

Zeugen hatten beobachtet, wie der Somalier „unmittelbar vor dem Alarm der Brandmeldeanlage“ um 1.50 Uhr aus dem Asylbewerberheim ins Nachbargebäude rannte, teilte die Polizei mit. Zudem war der Somalier von Zeugen an einem der beiden Brandherde beobachtet worden. Die Polizei nahm ihn und den 27-jährigen Pakistaner anschließend in Gewahrsam und ermittelt nun wegen schwerer Brandstiftung gegen die beiden Männer. Der Anfangsverdacht „einer vorsätzlichen schweren Brandstiftung“ habe sich inzwischen gegen beide bestätigt, teilte die Polizei am gestrigen Montag mit. Auf Weisung der Staatsanwaltschaft wurden die beiden Männer jedoch bereits wieder aus dem Polizeigewahrsam entlassen.

„Die genauen Tatumstände sind derzeit noch unklar“, teilte ein Polizeisprecher mit. Klar ist zumindest, dass zunächst im Treppenhaus im dritten Obergeschoss ein Kleidersack brannte, ein Wachschutzmitarbeiter konnte ihn mit einem Handfeuerlöscher löschen. Wenige Minuten später meldeten Zeugen, dass es im Obergeschoss des Nachbargebäudes brennen soll. Die Feuerwehr stellte dort anschließend einen brennenden Papierkorb auf der Herrentoilette fest und löschte diesen.

Offenbar gibt es in der Stahnsdorfer Flüchtlingsunterkunft häufiger Brandmeldungen. Der Stahnsdorfer Bürgermeister Bernd Albers (Bürger für Bürger) sagte dem Rbb: „Ich bin heilfroh, dass die Kameraden den Alarm ernst genommen haben. Nach mehr als 50 Fehlalarmen, die durch die Bewohner des Übergangsheims ausgelöst wurden, wäre es ja nachvollziehbar gewesen, wenn das anders gelaufen wäre. Erst recht morgens um zwei Uhr.“

Gegen 5.20 Uhr konnten die Bewohner wieder in ihre Unterkunft zurückkehren, die Ruhlsdorfer Straße blieb wegen der Rettungsmaßnahmen bis 6.15 Uhr für den Verkehr gesperrt. Weil es tief in der Nacht war, kam es laut der Polizei dabei aber zu keinen Verkehrsbeeinträchtigungen. Der Sachschaden beträgt knapp 2000 Euro. René Garzke

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