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Potsdam-Mittelmark: Brauhaus wird zum Kunstatelier

10 Künstler aus Werder stellen Bilder und Objekte aus / Großer Andrang zur Eröffnung

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10 Künstler aus Werder stellen Bilder und Objekte aus / Großer Andrang zur Eröffnung Von Elisabeth Richter Werder - Unter dem Motto „Frühling in Werder“ stellen sich seit gestern zehn Künstler aus Werder mit Bildern und Objekten im Alten Brauhaus der Öffentlichkeit vor. Hartmut Schröder, Beigeordneter der Stadt Werder, eröffnete die Ausstellung und freute sich über den großen Andrang von Besuchern. Er dankte dem Niederlassungsleiter der HVB Immobilien, Karl-Heinz Vogt, dafür, dass er die Räume zur Verfügung stellte. Vogt antwortete im Hinblick darauf, dass das große Gebäude lange leer gestanden hatte, man wolle „aus diesem Objekt was machen“ und es „mit Kunst begleiten“. Zehn Künstler aus Werder sind also auf dieser Verkaufsausstellung vertreten; das sind natürlich nicht alle, die es in Werder gibt. Beim Betreten des Raumes fallen als erstes die Objekte von Sybille Seidel ins Auge. Einen fast spektakulären Anblick bieten die drei großen transparenten Seidenbahnen mit Filzapplikationen, die von der Decke hängen; darunter, auf einem niedrigen Podest, sind Seidenschals und Filzhüte arrangiert, elegante Kreationen, weit entfernt vom Hauch des „Kunstgewerblichen“. Um Tragbares geht es auch bei der Goldschmiedin Beate Rammelt. In drei Vitrinen zeigt sie eigenwilligen Silberschmuck mit teils regionalem Bezug: ein Collier mit Werders Inselsilhouette und eine „Sanddorn-Kollektion“ mit Korallen. Besonderes Interesse bei den Besucherinnen fand eine silberne Handschiene, ein ausgefallenes Schmuckstück mit praktisch-therapeutischem Nutzen bei Arthritis. Das Architektenpaar Cornelia Thömmes und Wolfgang Wittig ist mit Aquarellen (Thömmes) und Federzeichnungen (Wittig) vertreten. Beide finden ihre Motive in der hiesigen Kulturlandschaft; Cornelia Thömmes fand unter anderem architektonische Motive im Park Sanssouci, Wolfgang Wittig hat mehrere Ansichten der Werderinsel gezeichnet. Beide stellen auf sehr verschiedene Weise Stillleben dar mit Obstteller und Teekanne. Und der Betrachter kann – kleines Spiel am Rande – lange darüber rätseln, ob es sich dabei um ein und dieselbe Teekanne handelt. Wolfgang Wittigs Zeichenkunst ist im Vergleich mit der der anderen Ausgestellten gewiss die am höchsten entwickelte. Dennoch hat auch die so genannte Hobbymalerei ihre Berechtigung und bringt je nach Begabung und Eifer teils erstaunliche Entwicklungen mit sich. So zeigt Hans-Joachim Stahlberg, dem man in seinem Petzower Atelier beim Malen zuschauen darf, eine Reihe Stillleben und Portraits, die souveräner wirken als noch vor zwei Jahren; durch raffiniertes Licht wirken sie geheimnisvoll, und zugleich sind sie voller Lebensfreude und Humor. Wilfried Mix, von Beruf Werbegrafiker, gestaltet seine Ölbilder und Siebdrucke mit fast fotografischer Genauigkeit und Detailtreue; immer wieder tauchen Motive aus Werder auf: Inselbrücke, Straßen, Häuser. Die märkische Landschaft inspiriert viele zum Zeichnen und Malen, so auch Helga Scharfenberg, die sehr zarte Aquarelle von Landschaften und Blumen malt; ein bisschen märchenhaft sehen sie aus, wie in einer idealisierten Landschaft. Bianca Hintzes Buntstiftzeichnungen und Kaltnadelradierungen zeigen Blumen und Bäume; ganz anders ihre „Experimente“ genannten abstrakten Bilder, die über das Konventionelle hinausgehen. Reinhard Scheels Ölbilder sind gegenständlich: Baum, Häuser, ein Portrait, eine etwas grelle Südseelandschaft. Völlig anders wirken die Portraits, die Tino Würfel nach Fotos anfertigt; manchmal verrät hier nur der Rötelstift, dass es sich um eine Zeichnung handelt. Die Ausstellung ist bis zum 20. Juni Samstag und Sonntag von 14 bis 18 Uhr geöffnet.

Elisabeth Richter

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