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Von Hagen Ludwig: Brückenschlag über die Havel Ortsentwicklungskonzept für Töplitz in der Diskussion. Inselrundwanderweg soll ausgebaut werden

Werder (Havel) - Die Insel Töplitz soll nach attraktiver für Touristen werden. Das ist ein zentraler Punkt im Entwurf des Ortsentwicklungskonzeptes, das der Stadtplaner Dirk Haußels aus Werder erstellt hat.

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Werder (Havel) - Die Insel Töplitz soll nach attraktiver für Touristen werden. Das ist ein zentraler Punkt im Entwurf des Ortsentwicklungskonzeptes, das der Stadtplaner Dirk Haußels aus Werder erstellt hat. Gegenwärtig wird es im Ortsbeirat beraten. In der Analyse der Ausgangssituation heißt es, die Wirtschaft des Werderaner Ortsteils Töplitz sei überwiegend von touristischen Nutzungen und Angeboten geprägt. Insgesamt setze die Stadt Werder auf sanften Tourismus, wobei sich der Fahrradtourismus in den vergangenen Jahren zum größten Wachstumsbereich entwickelt habe. Er könnte zu einem wichtigen Standbein der heimischen Wirtschaft auch in Töplitz werden, wenn eine entsprechende Infrastruktur aufgebaut wird.

Daran anknüpfend setze der Ortsbeirat auf einen weiteren Ausbau des beliebten Inselrundwanderweges, sagte Ortsvorsteher Frank Ringel den PNN. Der als F 3.1. ausgeschilderte Radweg verbindet bereits heute die reizvollsten Orte auf der Insel. Vom Heineberg führt er durch die Obstplantagen zum Göttinsee, dann am Alten Weinberg vorbei nach Alt Töplitz und in die Leester Heide. Über die zur Potsdamer Bundesgartenschau 1998 gebaute Wublitzbrücke besteht Anschluss unter anderem nach Nattwerder und Golm. Ziel sei es, den Rundweg auch für Skater und Wanderer weiter auszubauen, an wichtigen Abschnitten zu erweitern und noch dichter an das Wasser heranzuführen, so Ringel.

Geprüft wird unter anderem der Bau eines neuen Streckenabschnitts direkt am Sacrow-Paretzer Kanal zwischen Göttiner Damm und Eichholzberg. Hier könnte laut Ringel eine zwei bis drei Kilometer lange Asphaltstrecke entstehen, die vom Wasserstraßenamt gleichzeitig als Revisionsweg zu nutzen wäre. Der Ausbau könnte eventuell mit Fördermitteln aus dem Bundesprogramm für Rad- und Wanderwege an Bundeswasserstraßen erfolgen.

Angestrebt wird zudem eine Verknüpfung der Insel Töplitz mit dem Havelradweg, der auf dem Abschnitt von Phöben bis Brandenburg (Havel) mit einer Asphaltdecke neu ausgebaut wurde. Dafür müsste unbedingt eine Möglichkeit der Havelquerung gefunden werden. In diesem Zusammenhang ist das Ziel, die Autobahnbrücke künftig auch für Radfahrer und Fußgänger zu nutzen, noch nicht aufgegeben worden. Sie ist die kürzeste Verbindung zwischen Werder (Havel) und dem Ortsteil Töplitz. Planer Dirk Haußels verweist im Ortsentwicklungskonzept als Beispiel auf eine bereits bei Witten-Herbede praktizierte Variante. Dort wurde unterhalb der A-43-Brücke über die Ruhr eine separate Fußgängerbrücke angehängt. Diese Möglichkeit gelte es auch für Töplitz zu prüfen, so Ringel. Bisher scheiterte die Nutzung der Brücke an der Vorgabe, dass ein Fuß- und Radweg nicht auf einer Ebene direkt neben der Autobahn verlaufen darf.

Alternativ oder zusätzlich könnte auch ein Fährverkehr für Fußgänger und Radfahrer zwischen Töplitz und Phöben relativ kurzfristig wieder aufgenommen werden, heißt es in der vorgelegten Konzeption. Die notwendige Infrastruktur, das heißt die zur einstigen Fähre führenden Wege und die Flächen an der Havel, würden noch zur Verfügung stehen. Allerdings müsste die Wirtschaftlichkeit einer solchen Fähre noch geprüft werden, da das Fahrgastaufkommen saisonal und wetterbedingt stark schwanken werde. Anzustreben sei eine Genehmigung als „Wassertaxi“ mit nur einem Mann Besatzung.

Der Idealfall wäre laut Ringel eine Verknüpfung aller an der Havel gelegenen Ortsteile von Werder mit Fahrgastschiffen im Linienverkehr. So könnten Werder, Petzow, Glindow, Phöben und Töplitz vernetzt und an die Potsdamer und Ketziner Fahrgastschifffahrt angebunden werden. Nicht zuletzt für Radwanderer könnten damit weitere interessante Routenvarianten angeboten werden.

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