Potsdam-Mittelmark: Bühne und grünes Klassenzimmer
Werders Oberschule bekommt ein multifunktionales Schulhofobjekt – bezahlt vom europäischen Sozialfond
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Werder (Havel) - Die Werderaner Carl-von-Ossietzky-Oberschule bekommt noch bis zum Ende des Schuljahres ein „multifunktionales, künstlerisch gestaltetes Schulhofobjekt“. Was sich hinter der mysteriösen Bezeichnung verbirgt, wurde gestern einer 14-köpfigen Auswahlkommission aus Schülersprechern, Elternvertretern, Bau- und Grünflächenamtsmitarbeitern, Lehrern und Geldgeber Markus Wicke von der Initiative Oberschule (IOS) präsentiert.
Bereits seit März hatten die Schüler der Ossietzky-Schule an ihren Entwürfen für eine Art Pavillon auf dem Schulhof gearbeitet. Ganz bewusst habe man dabei keine weiteren Vorgaben für das Objekt gegeben, erklärte Schulleiterin Iris Gerloff. Es sollte nur sowohl für den Unterricht im Freien, als auch für verregnete Pausen taugen.
Entstanden sind dabei 25 Holzmodelle, von denen gestern die drei besten Entwürfe ausgewählt wurden. Gewonnen hat dabei der Vorschlag der Klasse 7a. Vier Schülerinnen bastelten ein Miniatur-Klassenzimmer im Freien, das von einem stilisierten überdimensionalen Pflanzenblatt überdacht wird. Darunter soll es nach den Vorstellungen von Antje, die den Entwurf mitentwickelte, lange Bänke und auch einen Lehrertisch geben. „Wir fanden es langweilig, wenn alles gerade ist“, erklärten die Mädchen gestern in einem Video. Projektbegleitend soll der Film später zeigen, wie der Bau entstand.
Nun wird sich der Bildhauer und Holzgestalter Knuth Seim dem Vorschlag annehmen und einen Kompromiss zwischen künstlerischer Freiheit der Schüler und dem Zwang der Statik finden. Schon seit Beginn des Projekts war Seim an der Arbeit mit den Schülern beteiligt. Im Zeichenunterricht entstanden die Entwürfe, und im Fach Wirtschaft-Arbeit-Technik die Modelle. „So können die Schüler schon frühzeitig erkennen, ob sie Interesse an Berufen wie Technischer Zeichner oder Architekt haben“, erklärte Gerloff das Ziel des Projekts. Dieses überzeugte auch die Finanzierer. Seit diesem Schuljahr unterstützt die IOS gezielt die Oberschulen in Brandenburg, erklärte Wicke, der gestern mit an der Auswahl teilnahm. „Die Schüler sollen ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten kennenlernen.“ Insgesamt rund 15 000 Euro stellt die IOS der Werderaner Schule aus den Töpfen des europäischen Sozialfonds bereit. Noch bis 2013 vergibt die IOS derlei Mittel an Oberschulen des Landes, die sich mit entsprechenden Projekten bewerben. Noch bis zum 6. Juni läuft die Anmeldefrist für das kommende Schuljahr. Die Werderaner haben ihre nächste Bewerbung schon abgeschickt.tor
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