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Potsdam-Mittelmark: Bündnisgrüne Risse

Kleinmachnower Parlamentsfraktion trennt sich von Norbert Schrödter: Zu viele Differenzen

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Kleinmachnower Parlamentsfraktion trennt sich von Norbert Schrödter: Zu viele Differenzen Kleinmachnow. Aufmerksame Beobachter registrierten es schon seit Wochen: Die Chemie stimmte nicht in der Fraktion der bündisgrünen Gemeindevertreter in Kleinmachnow. Wortbeiträge konkurrierten miteinander, Argumente widersprachen sich. Zuletzt offenbarten sich die Positionen zum Bau der Eigenherd-Turnhalle als unabgestimmt und gegensätzlich. Jetzt ist es zum Schnitt gekommen. „Nach Aufforderung“ seiner Fraktionskollegen Nina Hille und Christian Grützmann hat Norbert Schrödter die Fraktion verlassen. Er werde künftig als Einzelkämpfer im Ortsparlament agieren und dabei weiterhin „Bürgernähe und Transparenz pflegen, erklärte er gestern gegenüber den PNN. Schrödter nennt den Ausschluss einen „bedauerlichen Vorfall“. Zwar räumt er „inhaltliche und persönliche Differenzen“ mit seinen Mitstreitern ein, doch sei die Konsequenz „übertrieben und unangemessen“. Hille spricht hingegen von einer Trennung im Einvernehmen. Die Fraktionschefin bestätigt gegenüber den PNN den Eindruck, dass es nicht gelungen sei, eine gemeinsame Linie zu finden. Doch letztlich seien nicht die unterschiedlichen Positionen bei Sachfragen Schuld für den Bruch: „Man kann immer anderer Meinung sein,“ betont Hille. Vielmehr habe es an ausreichender Kommunikation untereinander und der Koordination von Äußerungen gemangelt. „Es ist eine verpasste Chance, sich als Team zu präsentieren“, gesteht Hille mit Bedauern ein. Schrödter wiederum beklagt, seit Wochen nicht in die Fraktionsarbeit eingebunden worden zu sein. Zudem habe man ihn schon seit längerem gedrängt, sein Mandat abzugeben. „Doch ich werde das in mich gesetzte Vertrauen des grünen Ortsverbandes und besonders der grünen Wählerschaft nicht enttäuschen“, wehrte sich Schrödter gegen dieses Ansinnen. Als ehemaliger Ortssprecher der Kleinmachnower Bündnisgrünen kenne er die „Sorgen und Nöte, aber auch die Potenziale des Ortes“, wofür er sich als Gemeindevertreter weiter engagieren wolle. Die grüne Basis werde ihn dabei weiter unterstützen. Allerdings geht die heikle Personalie nicht spurlos am Kleinmachnower Ortsverband der Bündnisgrünen vorüber. Schlichtungsversuche der Parteifreunde sind ebenso gescheitert wie das Bemühen des Landesvorsitzenden der Grünen, den Riss in der Fraktion zu kitten. Im Ergebnis sieht Schrödter die „Gefahr einer Schwächung“ des Ortsverbandes, der durch die Erfolge bei den letzten Bundestags- und Kommunalwahlen als märkisches Erfolgsbeispiel bündnisgrüner Politik galt und mit Cornelia Behm die grüne Spitzenkandidatin für die Landtagswahl im September stellt. Eine Spaltung der Basis befürchtet Hille zwar nicht, Unruhe ließe sich allerdings nicht leugnen. Und auch die parlamentarische Arbeit werde von der Dezimierung auf ein Duo beeinflusst: „Wir werden politisch an Gewicht verlieren“, ist sich Hille bewusst. Peter Könnicke

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