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Mit viel Elan. Katja Riedemann gibt in ihrer Malstube so manchen Tipp.

© Reichelt

Potsdam-Mittelmark: Bunte Geschenke aus Keramik

In Katja Riedemanns Laden „Selbstgemacht“ können Kreative Krüge, Tassen und Teller verschönern

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Kleinmachnow - Matt und tropfend stehen sie da und warten auf ihre Verwandlung: Die Teller und Tassen, die Krüge und Butterdosen, die Figuren und Eierbecher auf Katja Riedemanns Tisch. Ein hellblauer Film umhüllt die blassen Keramiken. Nur hier und da zeichnen sich Farben und Bilder, Namen und Formen unter der Glasur ab. „Was jetzt unspektakulär aussieht, wird nach 24 Stunden im Brennofen in bunten Farben erstrahlen“, sagt Riedemann und greift mit einer Zange nach einer der Tassen und stellt sie vorsichtig auf einer Brennplatte ab.

Bunt gepunktete Müsli-Schüsseln, reichlich verzierte Teekannen und mit Namen verzierte Eierbecher – seit knapp drei Jahren können Hobby- und Freizeitmaler in Katja Riedemanns Kleinmachnower Laden „Selbstgemacht“ ihrer Kreativität freien Lauf lass. Mit Pinsel und Farbe verwandeln sie weiße Keramiken in individuelle Kunstwerke. Der Name des Liebsten auf einem Teller, die Karte der „Herr-der–Ringe“-Welt Mittelerde auf einer Tasse oder die Berliner Skyline auf einer Schüssel – dem Ideenreichtum sind keine Grenzen gesetzt, sagt die 42-Jährige Ladenbesitzerin. Selbst Kleinkinder könnten sich in der Mal- und Caféstube schon mit ihren Handabdrücken auf den Keramiken verewigen. „Wenn es nicht runterfällt, hält es jahrelang.“

Die Auswahl an Keramik-Rohlingen in den Regalen im Geschäft an der Ecke Ernst-Thälmann-Straße / Meiereifeld ist enorm: Es gibt nicht nur Eierbecher sondern auch Schüsseln in extravaganten Formen, Pferdefiguren, kleine Hunde, Katzen und Drachen. Zur Weihnachtszeit stehen außerdem Weihnachtsmänner im Regal oder riesige Keksdosen. Die Preise reichen von 4 Euro für einen Geschenkanhänger aus Ton bis hin zu knapp 40 Euro für eine gewaltige Cupcake-Keramik. Sind die Rohlinge bezahlt, werden die Farben kostenlos gestellt. Auch das abschließende Brennen im Ofen ist frei. Wie lange die Künstler an ihren Werken arbeiten, ist ihnen überlassen.

Wer will, kann sich mehrere Tage Zeit lassen. „Es gibt hier auch kein Mal-Muss“, sagt Riedemann. Wer will, kann vorbeischauen, einen heißen Apfel-Zimt-Tee für 2,50 Euro schlürfen, einen Muffin verschlingen und andere beobachten. „Wir wollten nicht nur eine Malstube eröffnen, sondern auch ein Café.“ Auch wenn jemand meint, gar nicht malen zu können, kennen Riedemann und ihre eine Angestellte viele Knicks und Kniffe, wie aus einer schnöden weißen Tasse zum Beispiel mit Hilfe von abziehbaren Klebestreifen ein kariertes Kunstwerk wird.

Die in Kassel aufgewachsene, gelernte Visagistin und Friseurin lebt seit zehn Jahren mit ihrem Mann und den zwei Kindern in Kleinmachnow. Mit viel Elan gibt sie Tipps, Hinweise und Ideen, zeigt Stempeltechniken und führt die Arbeit mit Seidenschablonen vor. Für Kinder bietet sie Geburtstagsfeiern an, für Erwachsene Weihnachtsfeiern, Workshops oder freies Malen in gemütlicher Runde am Abend bei einem Glas Wein. Auch wenn es meist Frauen in ihren Laden verschlägt, wagen sich an den Wochenenden auch Väter in das Geschäft.

Jetzt in der Vorweihnachtszeit, in der viele noch nach einem Geschenk für ihre Familien suchen, steht der Brennofen in der Werkstatt nicht mehr still. Einen ganzen Tag bei bis zu 1000 Grad backen die Stücke im Ofen. „Es ist handwerkliche Arbeit, die sorgfältig gemacht werden muss“, sagt Riedemann.

Wer Lust bekommen hat, noch vor Weihnachten selbst zu Pinsel und Keramik zu greifen, sollte spätestens am 21. Dezember vorbeischauen – nach Anmeldung. Denn bis die Keramik bemalt, getaucht, getrocknet und gebrannt ist, kann es bis zu drei Tage dauern.

Tobias Reichelt

weitere infos unter www.selbstgemacht-kleinmachnow.de

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