zum Hauptinhalt

Potsdam-Mittelmark: Buntes Programm auf den Bühnen, Zoff hinter den Kulissen Teltower Altstadtfest mit Höhepunkten und Niederschlägen

-

Stand:

Teltow. „Die volle Dosis Spaß!" versprechen erste Plakate in Teltow zum 14. Altstadtfest am 3. bis 5. Oktober. Mit Schlagerlegende Bernhard Brink, der Partyrockband „Roof Garden", Blueslegende Aron Burton und einer Salsa & Mambo-Party wollen die Veranstalter ihre Gäste in die Altstadt locken. Doch die fettgedruckten Highlights des Festprogramms weckten Argwohn bei einigen Mitgliedern des Sozialausschusses. Dort stellte die Agentur „brando“ am Montag den Ablauf für das Fest vor, ebenso das neue Plakat. In den Jahren zuvor warben Bilder mit Kirchturm und Altstadtdächern im glühenden Sonnenuntergang für das Volksfest, nur das Datum wurde jährlich angepasst. Das Logo blieb zwar auf dem neuen Plakat erhalten, allerdings schrumpfte es auf Briefmarkengröße, weshalb einige Vertreter im Ausschuss befürchteten, die Botschaft vom nahenden Volksfest erreiche nicht das Publikum. Vorbeifahrende Autofahrer könnten den Textinhalt gar nicht so schnell erfassen, argumentierten sie. Außerdem hätten sich viele Besucher an das bisherige Plakat gewöhnt, es entspreche also auch einer eingeführten Marke. „Wir legen Wert auf Inhalte und deshalb steht bei uns das Programm im Vordergrund", unterstrich brando-Agenturchefin Stefanie Herfurth deutlich, man wolle Akzente setzen und Neues bringen. So wird erstmalig in diesem Jahr das gesamte Festgelände in verschiedene Themenzonen gegliedert. Dazu gehören eine Rundschaumeile mit Schwertkampf- und Feuershow, ein Salsa-Partyzelt und eine Fitnessmeile, wo sie sich über Angebote regionaler Sportstudios informieren können. Im Familienareal kann gebastelt und ein Indianertipi besucht werden. Die Rockband „Grounded" – Gewinner des Online-Wettbewerbes wird am Freitag vor „Roof Garden" spielen. Bei der Eröffnung des Showabends von Spreeradio werden auch die zweitplatzierte Band „Gardens End" und „5vorhalb" dabei sein, die den dritten Platz belegte. Für jeden Geschmack sei etwas dabei, verwies Brando-Chefin Herfurt auf das Programmheft, das 28 Seiten umfasse. Obwohl sie den Programmablauf überzeugend präsentierte und versicherte, die Kosten würden sich an denen der Vorjahre orientieren, wurde sie mit kritischen Nachfragen einiger Ausschussmitglieder torpediert. Besonders beim Thema Sponsoring zeigte sich dann auch Bürgermeister Thomas Schmidt (SPD) genervt. Denn seit er die Organisation des Festes in die Hände der Agentur Brando gab und Kulturchef Eberhard Derlig freiwillig seinen Hut nahm, rumort es hinter den Kulissen. Mehrmals sprach Schmidt in den letzten Wochen von „permanentem Störfeuer" und befürchtete gar „die Agentur wird deswegen vielleicht noch abspringen". Nun sah sich Schmidt erneut genötigt, Sachverhalte aufzuklären. Entgegen der Behauptung von teltowkanal-Chef Derlig, die Agentur habe auf das kostenloses Angebot zur Popularisierung des Festes nicht reagiert, verwies Schmidt auf zwei Schreiben. Darin nannte Derlig 900 Euro als Vorzugspreis für die Werbespots in den regionalen Sendern. Allerdings habe der Hinweis gefehlt, dass diese Leistung auch gegen Spendenquittung erfolgen könne. „Dieser Vorzugspreis war für uns nicht machbar. Erkennbar war auch nicht, dass es dabei um kostenlose Werbung ging", erklärte Herfurth. Dagegen beklagte teltowkanal-Inhaberin Elke Derlig in einem erneuten Brief an Bürgermeister Schmidt und einige Abgeordnete, das Sponsoring des Senders sei unerwünscht. Deshalb wolle der Sender „diesen Sachstand unseren Zuschauern zu gegebener Zeit umfangreich zur Kenntnis zu bringen". Immerhin habe der Sender bereits in den letzten acht Jahren für das Fest kostenlos geworben, so Derlig. Dieser Behauptung widersprach Schmidt im Ausschuss nachdrücklich, auch nach Informationen des Stadtkämmerers entspreche das nicht den Realitäten. Schmidt zeigte sich zudem empört über die Art und Weise, in der versucht werde, mit Öffentlichkeit Druck auszuüben. Unwahr sei ebenso Derligs Unterstellung, dem Sender sei untersagt worden, über das Fest zu berichten. Auch brando-Chefin Herfurth ist die Querelen leid, da sie die eigentliche Arbeit behindern würden. Ferner befürchtet sie: „Auf diese Weise zieht das Stadtfest auch den Ruf unserer Agentur runter". K. Graulich

K. Graulich

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })