Potsdam-Mittelmark: Bürgelschule soll aufgelöst werden Erst ab 2011 wieder zwei Oberschulen notwendig
Teltow - „Uns wird niemand mehr wählen“, konstatierte Christel Arnold, Schulleiterin der Bruno-H.Bürgel-Oberschule am Montag im Teltower Hauptausschuss.
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Teltow - „Uns wird niemand mehr wählen“, konstatierte Christel Arnold, Schulleiterin der Bruno-H.Bürgel-Oberschule am Montag im Teltower Hauptausschuss. Denn mit den Plänen, die Schule zu schließen, mache es keinen Sinn mehr, für neue 7. Klassen zu werben. Eltern würden lieber die verlässlichere Variante wählen, statt ein Auslaufmodell, sagte Arnold.
Erst nach langer Debatte rang sich der Hauptausschuss dazu durch, einer Auflösung der Bürgel-Oberschule nach Abschluss dieses Schuljahres zuzustimmen. Zuvor hatten sich zwei Stadtverordnete dafür ausgesprochen, noch einmal beide Oberschulen ins Rennen zu schicken. Aber das hielt auch Schulleiterin Arnold für wenig sinnvoll. Verärgert zeigte sie sich jedoch, dass nunmehr von einer Auflösung ihrer Schule gesprochen werde, obwohl auf der Schulkonferenz am 11. September noch von einer Fusion beider Oberschulen die Rede gewesen sei.
Am Begriff „Auflösung“ hatte sich auch die Diskussion im Ausschuss entzündet. „Mir gefällt diese Formulierung nicht“, meinte Carola Fanter (BIT). Sie plädiere eher für „Filialbildung“, weil das eher dem Plan entspreche, die Bürgel- vorübergehend an die Mühlendorf-Oberschule zu koppeln, um so beide Schulen vor dem Aus zu retten. Sachgebietsleiter Michael Belkner räumte ein: „Eine Filiale war auch das, was wir uns vorstellten, aber im Schulgesetz ist eine solche Regelung nicht vorgesehen.“ Die rechtlichen Grenzen würden der Stadt als Schulträger wenig Raum für kreative Lösungen erlauben. Nun ginge es darum, wenigstens eine der beiden Oberschulen für Teltow zu erhalten. Der Mühlendorf-Oberschule billigte er die größeren Chancen zu, weil dort gegenwärtig noch rund 200 Schüler lernen, während es an der Bürgel-Oberschule nur noch 100 seien. Zudem habe die Mühlendorf-Oberschule ein Ganztagsangebot und sei die einzige Integrationsschule der Sekundarstufe 1 im Landkreis.
Das Staatliche Schulamt habe bereits Zustimmung zu der Lösung signalisiert, um die noch verbleibenden Schuljahre bis 2011 überbrücken zu können. Denn laut Statistik würden die Schülerzahlen dann wieder ansteigen, um vier 7. Klassen einrichten zu können. Zu bedenken gab Belkner auch, dass bei einem Wettbewerb beider Schulen am Ende sogar zwei Verlierer stehen könnten. Wenn nämlich beide Schulen die Mindestzahl für zwei Klassen nicht erreichen, sei damit zu rechnen, dass beide Schulen geschlossen werden. Dieses Risiko wolle man nicht eingehen.
Die Befürchtung, der Name „Bruno H.Bürgel“ ginge mit der vorübergehenden Auflösung für immer verloren, teilte Bürgermeister Thomas Schmidt (SPD) nicht. Er verwahrte sich zudem dagegen, die Schulschließung sei mit inhaltlicher Kritik verbunden. „Es geht hier nicht um gute oder schlechte Schulen, beide haben hervorragende Arbeit geleistet". Das abschließende Votum war für die Mühlendorf-Oberschule das lang ersehnte Signal, um an den Grundschulen für auf Werbetour gehen zu können. KiG
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