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Potsdam-Mittelmark: Burgen, Rummeln, Wanderkekse Eine Umfrage bestätigt: Der Naturpark Hoher Fläming hat sich zur Wanderregion gemausert
Potsdam-Mittelmark - Kiefern-, Buchen- und Auenwälder, Schluchten, Bächlein und Wiesen – der Hohe Fläming hat sich zur attraktiven Wanderregion, vor allem für Berliner und Brandenburger, gemausert. Landratsamt und Vereine haben die Anlage von Wegen, neuen Aussichtspunkten und Rastplätzen vorangetrieben.
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Potsdam-Mittelmark - Kiefern-, Buchen- und Auenwälder, Schluchten, Bächlein und Wiesen – der Hohe Fläming hat sich zur attraktiven Wanderregion, vor allem für Berliner und Brandenburger, gemausert. Landratsamt und Vereine haben die Anlage von Wegen, neuen Aussichtspunkten und Rastplätzen vorangetrieben. Auf dem 200 Meter hohen Hagelberg, dem höchsten weit und breit, thront ein Gipfelkreuz wie in den Alpen. Und die Gastronomie hat sich – wenn auch zaghaft – entwickelt, zur Not gibt es im Naturparkzentrum Raben Wanderkekse. Zu alledem sind mit Internetseiten wie flaeming.net und der „Wanderfibel“ des Naturparkvereins Fläming nützliche Orientierungshilfen entstanden.
Wie sich die Wanderregion rausgemacht hat, zeigt auch eine hilfreiche Umfrage des Naturparkvereins, die 2010 das zweite Jahr in Folge durchgeführt wurde. Die Ergebnisse der Befragung von insgesamt 370 Fläming-Wanderern sollen helfen, die Region auf den „Deutschen Wandertag“ vorzubereiten. Er findet vom 20. bis 25. Juni 2012 im Fläming statt. Zehntausende Wanderfreunde werden dann auf dem eiszeitlichen Höhenzug erwartet. Man erhofft sich eine Initialzündung für die Region, nicht ganz unbegründet: 98 Prozent würden laut Umfrage das Wandern im Hohen Fläming „ganz sicher“ weiterempfehlen, 2009 waren es 77.
Bad Belzig, Raben und Wiesenburg sind die wichtigsten Ausgangspunkte. Über 70 Prozent der Befragten starteten ihre Tour, die im Schnitt viereinhalb Stunden dauerte, in einem der drei Orte. Burg Eisenhardt, Burg Rabenstein und der Wiesenburger Schlosspark sind sicher ein Kulturbonus. Strecken wie der Setzsteig, der Bergmolch- und der Mufflonwanderweg beginnen hier. Wer möchte, kann auf dem 147 Kilometer langen Burgenwanderweg auch länger unterwegs sein. Jeder Zehnte wanderte mehr als einen Tag.
Die Chancen, Schwarzstorch, Wasseramsel, eine Großtrappe oder das Wappentier des Naturparks, den Mittelspecht, zu entdecken, steigen natürlich mit jedem zusätzlichen Schritt. Als landschaftliche Attraktionen wurden die Brautrummel (die Flämimg-Schluchten heißen Rummeln!) und der nach der Wende renaturierte Briesener Bach genannt.
Was die Übernachtung angeht, bevorzugen die Reisenden Hotels und Pensionen gegenüber Campingplätzen und „Heuhotels“. Offenbar gönnt man sich nach einer anstrengenden Betätigung etwas Komfort. Wichtige Zielorte sind, wohl wegen der guten Gasthöfe, auch Lühnsdorf (Alte Schmiede), Jeserig (Familienhotel Brandtsheide) und das Restaurant Springbachmühle, das explizit als Ziel genannt wird. Als Geheimtipp gilt „Moritz’ Gasthof“ im Planetal. 26 Euro investieren die Wanderfreunde im Schnitt für den Tagesausflug, die Zahl der Selbstverpfleger ist etwas gestiegen. Mehr Außengastronomie, mehr Imbissangebote werden Gastgebern deshalb empfohlen.
Die meisten Gäste sind mit Partnern, Familie oder Freunden unterwegs, die durchschnittliche Gruppengröße beträgt 4,6 Personen, das Durchschnittsalter 53. Der Anteil der Gäste, die mit „Öffentlichen“ anreisen, hat 2010 zugenommen: Jeder Vierte nutzte Bus und Bahn, auch der Rufbus am Kunstwanderweg und der Naturparkbus nach Raben und Rädigke werden beliebter. Zum Deutschen Wandertag dürfte ihre Bedeutung weiter wachsen – vielleicht auch danach! Henry Klix
Infos beim Naturparkverein Fläming e.V unter (033 848) 600 04 oder im Internet unter www.flaeming.net.
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