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Potsdam-Mittelmark: „Bürger erwarten Kompetenz und qualifizierte Hilfe“

Werderaner Feuerwehrmänner fordern von ihren Töplitzer Kameraden Lernbereitschaft

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Werderaner Feuerwehrmänner fordern von ihren Töplitzer Kameraden Lernbereitschaft Werder. Heftig diskutiert wird bei den Werderaner Feuerwehren derzeit die Weigerung von sieben erfahrenen Töplitzer Kameraden, sich mit Hinweis auf ihre DDR-Ausbildung noch einmal auf Grundkenntnisse überprüfen zu lassen (PNN berichteten am 17. März). Beim Löschzugführer der Feuerwehr der Stadt Werder, Stephan Kranig, und seinem Stellvertreter Christian Hinze treffen die Töplitzer damit auf wenig Verständnis. In einer öffentlichen Stellungnahme betonen sie, „die sieben betroffenen Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr der Stadt Werder (Havel)-Löschgruppe Töplitz werden nicht gezwungen, am 3. April eine Prüfung zum Truppmann abzulegen“. Es sei jedoch recht zweifelhaft, „sich über eine nicht anerkannte Ausbildung aufzuregen, wenn einzelne Kameraden der Löschgruppe Töplitz es bis zum heutigen Tag nicht geschafft haben, an überhaupt nur einem Lehrgang der Feuerwehr nach 1990 teilzunehmen“. „Wo ist da die Lernbereitschaft und der Wille, sich dem geänderten Einsatzspektrum anzupassen“, fragen Werders Löschzugführer. Es treffe auch nicht zu, dass der Kreisbrandmeister eine spätere Anerkennung der Truppmann- bzw. Truppführerausbildung verweigert habe, denn dies wäre bis 1997 möglich gewesen. „Hier hat auch der Löschgruppenführer (damals Wehrführer und stellvertretender Amtswehrführer) von Töplitz maßgeblichen Anteil an der Nichtqualifikation seiner sieben Kameraden, denn er war als jahrelang tätiger stellvertretender Amtswehrführer für die Geschicke der Freiwilligen Feuerwehr des Amtes Werder verantwortlich“, heißt es in der Stellungnahme. „Wo bleibt also die Aktivität und Leistungsbereitschaft, die immer so herausgestellt wird“, fragen die Werderaner Kameraden? Zudem habe es zu DDR-Zeiten keine Ortswehrführerlehrgänge gegeben – diese wurden erst nach 1990 eingeführt. Es sei nun an den sieben Kameraden der Löschgruppe Töplitz, zu zeigen, dass sie nach der freiwilligen Eingliederung als Löschgruppe in die Freiwillige Feuerwehr der Stadt Werder (Havel) an einer konstruktiven Zusammenarbeit interessiert sind, genau wie alle anderen Löschgruppen der Ortsteile sowie der Löschzug Werder (Havel). Bisher sei davon nicht viel zu merken gewesen, betonen Kranig und Hinze. Die Veröffentlichung von internen Problemen der Feuerwehr, die teilweise falsch dargestellt werden, führe zu Unruhe und Verwirrung in der Bevölkerung, „denn die Bürgerinnen und Bürger erwarten von ihrer Feuerwehr im Notfall Kompetenz und qualifizierte Hilfe“, heißt es seitens der Werderaner Löschzugführung. Qualifizierte Hilfe jedoch könne nur von nach neuestem Stand ausgebildeten Kameraden geleistet werden. „Weiterhin besitzt die Untersagung der praktischen Einsatztätigkeit ab diesem Zeitpunkt eine versicherungsrechtliche Brisanz, denn jeder verletzte oder im schlimmsten Fall getötete Feuerwehrmann möchte gut versichert sein und Leistungen der Feuerwehrunfallkasse in Anspruch nehmen.“ Die Feuerwehrunfallkasse als Berufsgenossenschaftlicher Träger der Feuerwehrleute des Landes Brandenburg frage aber im Leistungsfall, ob der verletzte Kamerad auch über eine entsprechende Ausbildung verfügt, in der er eingesetzt war, heißt es. PNN

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