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Potsdam-Mittelmark: Burger King am Ruhlsdorfer Platz

Teltower Bauausschuss stimmt Bau des Fast-Food-Restaurants zu / Unmut unter Altstadthändlern

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Teltow - Seit Jahren gilt das südliche Areal am Ruhlsdorfer Platz als Schandfleck und seit Jahren wird diskutiert, wie dem schlechten Image des Platzes abgeholfen werden könnte. Nun soll eine Burger King-Filliale den zentralen Knotenpunkt von Teltow aufwerten.

Grünes Licht für das Vorhaben gab der Bauausschuss auf seiner Dringlichkeits-Sitzung am Donnerstag. Zwar verhehlen viele Stadtverordnete nicht, dass sie sich städtebaulich auch etwas anderes vorstellen könnten, weshalb sie vor einem Jahr eine Veränderungssperre erließen. Aber Bürgermeister Thomas Schmidt (SPD) stellte in der Mai-Sitzung der Stadtverordneten klar, dass eine Veränderungssperre zeitlich begrenzt ist. Nach deren Ablauf könne der Bauherr sein Vorhaben auch ohne städtische Auflagen umsetzen. Ihre Einflussnahme solle sich die Stadt jedoch nicht nehmen lassen, plädierte Schmidt. So soll der Bauherr eine Filteranlage einbauen und der Betreiber des Fast Food-Restaurants werktags nur bis 22 Uhr öffnen. Auch die Anbindung des Grundstückes an die Mahlower Straße müsse der Bauherr so gestalten, dass der Verkehr nicht behindert wird.

Doch nach Meinung mehrerer Stadtverordneten wird Burger King noch mehr Verkehr anziehen. Das aber widerspreche dem Ziel, den Ruhlsdorfer Platz über das innerstädtische Spangensystem zu entlasten. Die Skeptiker befürchten, dass das Vorhaben noch zu mehr Verkehr beitragen wird.

Weitaus weniger Bedenken haben die Anwohner des umliegenden Wohngebietes. Laut Torsten Lippert vom Vorstand der Teltower Wohnungsbaugenossenschaft (TWG) ergab eine Umfrage unter den Mietern eine Zustimmung von 75 Prozent zum Bau der Burger-Schmiede. „Nur wenige haben sich gegen das Schnellrestaurant ausgesprochen“, sagte Lippert den PNN. Die Mehrheit sehe den aktuellen Zustand auf der Brachfläche kritisch und würde daher eine Bebauung begrüßen.

Die TWG hat zudem eigene Pläne auf dem benachbarten Areal an der Ruhlsdorfer Straße. Dort soll die Fläche, auf der die Ruine des ehemaligen Zooladens steht, mit einem Block für betreutes Wohnen bebaut werden. Abhängig sei das aber noch von der Zustimmung zum Bau des Burger King, sagt Lippert. Denn die TWG muss einen Teil dieser Fläche erst noch erwerben, und die gehört zurzeit noch dem Bauherrn des Schnellrestaurants.

Enttäuscht von den Plänen am Ruhlsdorfer Platz zeigen sich vor allem einige Geschäftsleute der nahen Altstadt. „Das ist nicht das Umfeld, das wir uns gewünscht haben", verweist Marion Storm vom Tea-Art-Laden auf das Handlungskonzept für den Ruhlsdorfer Platz, an dem sie und viele andere vor Jahren mitgewirkt haben. Ein Fast Food-Restaurant, so ein Altstadtbewohner, gehört nicht in die Stadtmitte, sondern ins Gewerbegebiet. Das ist bereits geplant. Nach PNN-Informationen ist im innerstädtischen Gewerbepark Techno-Terrain ein Schnellrestaurant an der Automeile geplant. Kirsten Graulich

Kirsten Graulich

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