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Potsdam-Mittelmark: „Burger King“ liegt schwer im Magen

Am Ruhlsdorfer Platz soll Fastfood-Restaurant entstehen – glücklich ist der Bauausschuss damit nicht

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Teltow - Es gibt neue Baupläne für den Ruhlsdorfer Platz in Teltow. Doch die sind aus Sicht des Bauausschusses nicht das, was man sich für diesen zentralen Knotenpunkt der Stadt erträumt. Trotzdem stimmte das Gremium auf seiner Sitzung am Dienstag der Ideenskizze des Berliner Büros Intertec Stadtentwicklungsgesellschaft mbH zu.

Die Diskussion zuvor offenbarte, dass die Absicht des Investors, direkt am Ruhlsdorfer Platz ein Fast Food Restaurant der Kette „Burger-King“ zu errichten, bereits vor Monaten in einer nichtöffentlichen Ausschuss-Sitzung auf Kritik gestoßen war. Mit einer Veränderungssperre konnte vorerst nur dafür gesorgt werden, dass „Burger King“ nicht unmittelbar am Platz, sondern ein paar Meter weiter in Richtung Mahlower Straße verschoben wird. Architekt Bernd Albers merkte dazu bei der Vorstellung des Bauvorhabens an: „Eine Veränderungssperre ist das schärfste Schwert einer Verwaltung.“ Man habe aber doch nur versucht, auf die städtebauliche Grundsituation einzugehen, verteidigte er sein Projekt, das sich noch im Stadium einer Skizze befinde. Vorgesehen ist darin neben dem eingeschossigen Baukörper des Fast Food-Restaurants noch ein weiteres zweigeschossiges Gebäude an der südlichen Platzkante. Das soll im Erdgeschoss kleinteiligen Einzelhandel und im Obergeschoss Praxen für Rechtsanwälte und Ärzte beherbergen. Beide Bauwerke sollen über eine Arkade mit gläserner Abdeckung verbunden werden, außerdem ist eine Parkfläche für 32 Stellplätze vorgesehen.

Bürgermeister Thomas Schmidt (SPD) verwies darauf, dass die Grundstücke nicht der Stadt gehören und räumte ein, dass das Projekt Konfliktpotenzial enthalte, das man aber möglichst niedrig halten wolle. Gleichzeitig sehe er jedoch das Vorhaben an diesem Standort als bauliche Aufwertung. Dagegen kann sich die CDU-Fraktion aus städtebaulicher Sicht schon etwas anderes vorstellen, machte Ulrich Langner auf einige Ungereimtheiten in den Planskizzen aufmerksam. So seien die im Projekt enthaltenen Arkaden reiner Hohn, denn mit diesem Begriff verbinde man auch Grün und Bäume. Aus den Plänen sei jedoch ersichtlich, dass die vorhandenen Bäume dem Bau im Weg stünden, darunter auch eine massive Eiche. Ironisch fügte Langner hinzu, er fände trotzdem positiv, dass die Baumasse der geplanten Gebäude nicht so umfangreich sei und man daher ohne großen Aufwand eines Tages alles wieder abräumen könne.

Michael Müller (BIT) erinnerte in der Diskussion an die einstigen Visionen für den Platz, die in einem Handlungskonzept festgeschrieben worden waren. „Davon ist aber in diesen Planskizzen nichts mehr drin“, ärgerte sich Müller, schließlich sei für das Handlungskonzept eine erhebliche Summe aufgebracht worden. Gedanken zu gestalterischen Elementen des Platzes, vermissten ebenso Frank Kropp (SPD) und Reinhard Frank (Linke). „Wir hätten gut daran getan, einen städtebaulichen Wettbewerb ins Leben zu rufen. Nun liegt uns das vor.“ Frank monierte zudem, dass bei den Zufahrten die Wege für Fußgänger und Radfahrer nicht berücksichtigt wurden. Nach Meinung von Frank Fromm (SPD) fügt sich das Geschäftshaus noch nicht richtig in das Bild des Platzes ein. Seine Fraktion will ebenso wie die CDU-Fraktion an der Idee eines Kreisverkehrs festhalten, auch wenn der Landesbetrieb Straßenbau das erst kürzlich vom Tisch gefegt habe. „Hier muss die Stadt dann eben auch mal Format zeigen“, so Fromm. Kirsten Graulich

Kirsten Graulich

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