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Potsdam-Mittelmark: „Bürger nicht für dumm verkaufen“

Der Naturschutzbeauftragte Peter Ernst nennt Kompromissvorschlag für Beethovenwäldchen „Heuchelei“

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Stahnsdorf - Als „Heuchelei“ bewertet der Naturschutzbeauftragte Peter Ernst, zudem sachkundiger Einwohner im Stahnsdorfer Bauausschuss, den vorgeschlagenen Kompromiss für den Erhalt des Beethovenwäldchens. Wie berichtet, wollen die Eigentümer des überwiegend mit Kiefern bewachsenen Areals an der Potsdamer Straße den einen Hektar in Bauland umgewandelt werden wissen. Im Entwurf des Flächennutzungsplans hat die Verwaltung den Bereich als Wald- und Erholungsfläche definiert. Die Eigentümer indes wollen die Fläche wirtschaftlich verwerten: entweder durch einen vollständigen Holzeinschlag oder durch eine Bebauung mit Einfamilienhäusern, wofür etwa ein Viertel des Baumbestandes gefällt werden müsste. Die örtliche CDU hält das für einen praktikablen Vorschlag und plädiert daher für eine Bebauung. Peter Ernst indes ist mehr als skeptisch und fragt: „Wer soll das glauben, dass ein maximaler Baumerhalt nur durch Ausweisung als Bauland zu erreichen sei?“ Es sei schwer nachzuvollziehen, dass bei einer Bebauung von 14 Parzellen auf insgesamt einem Hektar 75 Prozent der Bäume stehen bleiben würden. Den Erhalt so vieler Bäume schließe das Flächenverhältnis aus, ebenso die neuzeitliche Praxis der Rodung der Grundstücke, drittens der Schattenwurf vom Waldbereich auf die Terrassen und grundsätzlich die völlige Handlungsfreiheit nach dem Wechsel der Zuständigkeit von Waldgesetz zu Baumschutzordnung. Ernst: „Welcher Kaufmann kann nur glauben, die Bürger so für dumm verkaufen zu können?“ pek

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