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Potsdam-Mittelmark: Bürgermeister: „Teltow ist kein Ort der Stagnation“

Projekte wie S-Bahn und Ostspange gelten 2004 als Imagepolitur

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Projekte wie S-Bahn und Ostspange gelten 2004 als Imagepolitur Teltow. Das vergangene Jahr ist nicht spurlos an Teltow vorbeigegangen. Die Ernst-Schneller-, die Iser- und die Stahnsdorfer Straße haben ein neues Outfit, die Außenanlagen an der Grundschule I sind frisch saniert, die Grundschule II hat einen renovierten Sportplatz. Die Rathausriege vollzog eine Schlankheitskur. Zwischen Lichterfelde und Teltow nimmt die S-Bahntrasse Konturen an. Und kurz vor Jahresende bescherte ein holländischer Investor der Stadt die Zusage, an der Ruhlsdorfer Straße Wohnungen und Gewerbe anzusiedeln. Zwar zog gestern Bürgermeister Thomas Schmidt (SPD) mit mehrwöchiger Verspätung Bilanz für 2003, ein Anliegen war es ihm dennoch: „Denn wir sind kein Ort der Stagnation“, wollte er betonen. Gleichwohl das Vorjahr auch unerfreuliche Spuren hinterlassen hat. Vor zunehmend leerstehenden Geschäften in der Potsdamer Straße kann auch der Bürgermeister die Augen nicht verschließen. Ungelöste Verkehrsprobleme, eine bescheidene Gewerbeansiedlung und kein – zumindest sichtbarer – Fortschritt bei der Sanierung der Altstadt offenbaren Handlungsbedarf. „Ich bin mir dessen bewusst“, versicherte Schmidt gegenüber den PNN, dass in besseres Image der Stadt investiert werden muss. Doch die Idee, in einem moderierten Prozess mit der Einwohnerschaft ein Leitbild zu entwickeln, wird schwer zu realisieren sein. Von ursprünglich dafür kalkulierten 35 000 Euro finden sich letztlich im beschlossenen Haushalt 15 000 Euro wieder. Umso mehr erkenne er die jüngste Initiative des Regionalen Gewerbevereins für einen Wirtschaftsförderkreis an, der Ideen für die Belebung der Altstadt entwickeln will. „Wir sind bereit und willens, uns in diesen Prozess einzubringen“, heißt es aus dem Rathaus. Darüberhinaus will Schmidt auch in diesem Jahr auf die „beispiellose und hervorragende Arbeit“ des ehrenamtlich tätigen Wirtschaftsförderers Peter Rönnebeck vertrauen. War 2003 mit Aufsehen erregenden Projekten nicht gesegnet, freut sich Bürgermeister Schmidt in diesem Jahr auf die Jungfernfahrt der S-Bahn. Für die Ostspange als Teil des aufwendigen Stadtumfahrungssystems erwartet Bauamtsleiter Bernd Wiebrecht den Baubeginn für den Abschnitt zwischen Osdorfer Straße und Lichterfelder Allee. Für die Nordspange ist in inzwischen die Analyse des Baugrunds abgeschlossen, die die Möglichkeit einer „schwimmenden Straßenkonstruktion“ aufzeigte. Mit dieser Feststellung könne nun das Planfeststellungsverfahren vorbereitet werden. Ein konkretes Programm für den Ausbau der Siedlungsstraßen, wie es im letztjährigen Kommunalwahlkampf von verschiedenen Parteien propagiert wurde, wird das Bauamt noch nicht liefern können. „Die Siedlungsstraßen sind ein zentrales Thema, dem wir uns nicht im Schneckentempo nähern dürfen“, betonte Schmidt. Doch es sei nicht in zwei bis drei Jahren aufzuholen, was lange Zeit versäumt wurde. Wesentlich schneller will der Bürgermeister in den kommenden Monaten die begonnene Verwaltungsreform fortführen. Ein im vergangenen Juni von der Öffentlichkeit intensiv begleiteter Personalwechsel im Rathaus war die Trennung von Teltows langjährigem Kulturchef Eberhard Derlig. Schmidt erklärte Kultur fortan zur Chefsache. „Kultur findet nicht mehr statt“, schimpfte jüngst Uwe Valentin von der Teltower FDP. Schmidt hat in seiner Bilanz eine andere Sicht: Das Altstadtfest unter der Regie der Agentur „brando“ habe einen Qualitätsaufschwung erfahren, es gebe nach wie vor Ausstellungen und Gespräche im Bürgerhaus. Auch die Jugendkunstschule sei voller Leben. Mit „brando“ werde auch in diesem Jahr ein Altstadtfest gefeiert. Und die Schmach, dass es in Teltow keinen Weihnachtsmarkt gab, werde sich nicht wiederholen, versichert Schmidt. Er soll in der Altstadt stattfinden, wo die Teltower auch den lange angekündigten Frischemarkt erleben sollen. In ihrer kommenden Sitzung sollen sich die Stadtverordneten für einen Betreiber aussprechen. Peter Könnicke

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