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Potsdam-Mittelmark: BürgermeisterLing soll sich erklären Als Nuthe-Verbandschef unter Untreueverdacht

Nuthtetal - Die Fraktion von UBI/Bündnisgrüne in Bergholz-Rehbrücke fordert von dem unter Untreue- und Korruptionsverdacht geratenen Bürgermeister Gerhard Ling (CDU) eine umfassende Stellungnahme zu den Vorwürfen. „Wir verlangen ein schnelles, klärendes Gespräch des Bürgermeisters mit den Fraktionsvorsitzenden“, so Rainer vom Lehn gegenüber den PNN.

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Nuthtetal - Die Fraktion von UBI/Bündnisgrüne in Bergholz-Rehbrücke fordert von dem unter Untreue- und Korruptionsverdacht geratenen Bürgermeister Gerhard Ling (CDU) eine umfassende Stellungnahme zu den Vorwürfen. „Wir verlangen ein schnelles, klärendes Gespräch des Bürgermeisters mit den Fraktionsvorsitzenden“, so Rainer vom Lehn gegenüber den PNN.

Wie die PNN gestern berichteten, ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen Ling in seiner Funktion als Vorsitzender des Wasser- und Bodenverbandes Nuthe: Mitarbeiter des Verbandes sollen in mindestens zwei Fällen für Arbeiten an Lings Privathaus beschäftigt gewesen sein. Zudem gebe es, so die für Korruption zuständige Staatsanwaltschaft in Neuruppin Unklarheiten beim An- und Verkauf von Technik, was durch Gutachten von Fachfirmen bestätigt werde. Neben Ling wird Verbandsgeschäftsführer Friedhelm Liese der Untreue und Korruption verdächtigt. Am Mittwoch ist u.a. das Büro des Bürgermeisters von den Ermittlern durchsucht worden.

Bis zu einer Stellungnahme des Bürgermeisters sowie ohne konkrete Ermittlungsergebnisse werde es seitens seiner Fraktion keine Vorverurteilungen geben, betonte vom Lehn. Er hoffe jedoch, dass durch die Ermittlungen, so lange deren Ausgang offen ist, das Amt des Bürgermeisters nicht beschädigt werde.

Auch Gerhard Kruspe von der SPD-Fraktion verlangt, dass Ling sich erklärt: „Das ist das Mindeste, was man erwarten kann.“ Ling selbst wollte sich gestern gegenüber den PNN nicht zu den Vorwürfen äußern.

Es ist indes nicht der erste Mal, dass Ling mit Vorwürfen unsauberer Geschäfte konfrontiert wird. Wegen eines umstrittenen Leasingvertrags für den Neubau der Schule geriet der Bürgermeister bereits vor drei Jahren in Reihen der Gemeindevertreter in die Kritik. Vor einem Jahr beschwerten sich die Gemeindevertreter bei der Kommunalaufsicht über Lings laxe Haushaltsprüfung. Die Rechtsaufseher des Landkreises sollten auch prüfen, ob es rechtens war, dass Ling eigenmächtig eine Bürgschaft über 800 000 Euro an die Bank eines Bauträgers zurückzahlte, obwohl dessen Auftrag zur Renaturierung des Rehgrabengebiets keinesfalls erledigt war. Während die Kommunalaufsicht kein Vergehen feststellen konnte, verstehen einige Abgeordnete „bis heute nicht“, was Ling zu diesem Schritt – ohne Mandat der Gemeindevertretung – bewog. Das Vertrauensverhältnis zwischen Bürgermeister und Teilen des Ortsparlaments gilt als nachhaltig gestört.

Der Wasser- und Bodenverband Nuthe ist zuständig für die Pflege und Reinigung von Gewässern in 73 Kommunen bzw. Ortsteilen. Dazu gehören neben Nuthetal, Kleinmachnow, Stahnsdorf und Teltow auch Potsdam oder Luckenwalde. In Bergholz-Rehbrücke ist der Verband u.a. für einen ordentlichen Zustand des Rehgrabens verantwortlich. Die Einwohner zahlen zusammen mit ihrer Grundsteuer jährlich einen Umlagebetrag von vier Euro in die Verbandskasse. Seinen Geschäftssitz hat der Verband in Großbeuthen. In den Ausschüssen der Gemeindevertretung spiele die Arbeit des Verbandes und die Funktion Lings als Verbandsvorsteher bislang keine Rolle, so der SPD-Abgeordnete Gerhard Kruspe. Ein Aufsichtsgremium gebe es nicht. pek

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