Potsdam-Mittelmark: Bürgermeisterwahl in Werder am 14. März
Gemeinsamer Kandidat von SPD, Linken und Grünen?
Stand:
Werder (Havel) - Fünf Monate nach den Bundes- und Landtagswahlen wird in Werder die Bürgermeisterwahl folgen. Als Wahltermin will das Rathaus den Stadtverordneten den 14. März vorschlagen. Laut Kommunalwahlgesetz müssten demnach bis Ende Januar die Wahlvorschläge eingereicht werden. In den Ortsverbänden der Parteien gibt es dazu schon erste Überlegungen.
Fest steht bereits, dass die CDU den Amtsinhaber Werner Große erneut ins Rennen schicken wird. Große gilt als politisches Flaggschiff in der Region und ist seit 1990 Bürgermeister der Stadt Werder. Bei der letzten Bürgermeisterwahl im Februar 2002 kam er auf stolze 79,6 Prozent, die damaligen Mitbewerberinnen Kerstin Glante (SPD) und Helga Wollenschläger (Linke) errangen allenfalls Achtungserfolge.
Am 9. November dieses Jahres wird Große 60 Jahre alt. Nach dem Abschluss seines Wirtschaftsrechtsstudiums in Halle und verschiedenen Praktika im Rat der Stadt Werder wurde der gebürtige Glindower schon in den 70er Jahren mit einem CDU-Mandat stellvertretender Bürgermeister von Werder. 1990 saß er für die CDU am Runden Tisch, bevor er in sein Amt gewählt wurde. Seine Beliebtheit im Werderaner Wahlvolk scheint ungebrochen: Zur Kommunalwahl im September 2008 zog der Bürgermeister 6734 der insgesamt 13 919 Stimmen für seine Fraktion. Damit war er maßgeblich daran beteiligt, dass die CDU mit 47,6 Prozent wieder stärkste politische Kraft in der Blütenstadt wurde. Zur jüngsten Bundes- und Landtagswahl errangen die Christdemokraten indes nur 23,1 und 23,9 Prozent.
Trotz der geringen Chancen soll es zur Bürgermeisterwahl Alternativen geben, womöglich gibt es sogar ein Novum: Linke, SPD und Bündnisgrüne denken darüber nach, einen gemeinsamen Kandidaten gegen Große ins Rennen zu schicken, wie von allen drei Parteien gestern auf PNN-Anfrage bestätigt wurde. Ein Name wurde allerdings noch nicht bekannt, voraussichtlich bis Ende Oktober will man sich darüber einig werden, wie es hieß. Besonders die Bündnisgrünen behalten sich vor, doch noch einen eigenen Kandidaten aufzustellen, wenn keine Einigkeit erzielt wird.
„Nach 20 Jahren gibt es Bürger in Werder, die es Leid sind“, sagte SPD-Stadtverbandschefin Anja Spiegel gegenüber den PNN. Eine gute Alternative hätte aus ihrer Sicht Chancen, den Amtsinhaber „in die Ecke zu treiben“. Spiegel sprach sich für einen mit politischen Themen geführten Bürgermeisterwahlkampf aus: „Neben der Personalauswahl gibt es auch Inhalte, die im Wahlkampf eine Rolle spielen sollten“, sagte Spiegel.Henry Klix
- showPaywall:
- false
- isSubscriber:
- false
- isPaid: