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Potsdam-Mittelmark: Bürgerservice im Schützenhaus

Gestern Richtfest für Werders neues Bürgerzentrum / Stadt verwirklicht hier lange gehegtes Projekt

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Werder - Richtfest gestern im Schützenhaus in Werder (Havel): Mit der Fertigstellung des neuen Bürgerzentrums im Mai kommenden Jahres soll hier auch ein zentraler Bürgerservice der Stadtverwaltung eröffnet werden. Hier soll man alle wichtigen Verwaltungsdienstleistungen erledigen können, vom Meldeangelegenheiten über den Kauf von Hundesteuermarken bis zu Grundstücks- und Bauanfragen. Nach ersten Vorstellungen der Stadtverwaltung sollen die Öffnungszeiten weit über die Dienstzeiten der Verwaltung hinausgehen: Dienstag und Donnerstag soll von 8 bis 18 Uhr geöffnet sein, Montag von 8 bis 16 und Freitag von 7 bis 16 Uhr.

Der Bürgerservice ist nur eine der Funktionen, die das Schützenhaus aufnehmen soll. Vor fünf Jahren hatte die Stadt das marode Haus gekauft, das 1855 für die Schützengilde errichtet worden war. Viel ist vom Altbau bei der Sanierung nicht übrig geblieben, allerdings wird die Straßenfront nach der Fertigstellung an die Historie erinnern, auch das Schieferdach und die Sandsteinfarbe der Fassade. Im Hof dominiert dagegen Glas, wie Architekt Eric van Geisten sagte.

Bürgermeister Werner Große (CDU) schlug gestern den letzten Nagel ins Dachgebälk - und erinnerte daran, dass der Bau eigentlich schon fertig sein sollte. Der anfangs genannte ehrgeizige Fertigstellungstermin im vorigen Monat ließ sich nicht halten. Das lag nicht an den Bauleuten. Vielmehr gab es wohl Probleme mit den anvisierten Sanierungszuschüssen für die Bauhülle – war davon doch beim Baustart im Oktober 2006 bis auf drei Fassadenfragmente nichts mehr vorhanden. Genaueres zu diesem Thema war bislang weder von der Stadtverwaltung noch vom zuständigen Sanierungsträger Potsdam zu erfahren. Nur soviel: Bezuschusst wird der Bau, der am Ende 3,3 Millionen Euro kosten wird, jetzt mit 700 000 Euro aus der Städtebauförderung.

Neben dem Bürgerservice ist im Erdgeschoss ein Restaurant mit Biergarten am Wasser geplant. Der Fußballverein Viktoria steht als Pächter schon fest, nebenan ist ja sein Sportplatz. Viktoria wird das Restaurant nach Angaben von Vereinspräsident Klaus-Dieter Bartsch demnächst ausschreiben. Auch das benachbarte neue Sportlerheim soll demnächst fertig sein. Es ist zwar schon funktionsfähig. An der Holzkonstruktion sollen allerdings noch mittelbraune Horizontallamellen als Sichtschutz angebaut werden. Das alte Vereinsheim mit Gaststätte wird abgerissen, dort sollen laut Bauamtsleiter Axel Wolf Parkplätze entstehen. Im ersten Geschoss des Schützenhauses ist ein Veranstaltungssaal mit einer Größe von bis zu 280 Quadratmetern und Besprechungsräumen geplant, die Nutzung des Obergeschosses ist noch offen.

Den Bürgerservice plant die Stadtverwaltung derweil schon seit einigen Jahren, allerdings gab es keine geeigneten Räume. Mit dem Ausbau und der Sanierung des Schützenhauses sei die Möglichkeit gegeben, das Projekt umzusetzen, heißt es in einem Verwaltungspapier, das den Stadtverordneten vorgelegt wurde. Ziel sei es, die Dienstleistungsqualität für die Bürger zu verbessern. Im Erdgeschoss des Bürgerzentrums wird es dazu einen Raum mit einer Fläche von 155 Quadratmetern geben. Henry Klix

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