Potsdam-Mittelmark: Bürgerzentrum zeigt erste Farben
Fassaden werden rot und terrakotta-farben / Eröffnung schon im September / Gastronom gesucht
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Teltow - Statt wie bislang angekündigt im Oktober, soll das neue Teltower Bürgerzentrum nun bereits am 9. September eröffnet werden. Schon jetzt leuchten einige Fassaden des Zentrums am Alten Markt in dunklem Rot und Terrakotta. Unklar ist zwar, ob die historischen Gebäude einstmals solche Farbaufträge hatten. Aber dass sie annähernd so schon einmal im Gebäudeensemble vorhanden waren, ist von Fachleuten belegt, erklärte Bauamtsmitarbeiterin Kerstin Hollatz kürzlich den Mitgliedern des Bauausschusses bei einem Rundgang über die Baustelle.
Die Bauepochen sind auch an der unterschiedlichen Dacheindeckung ablesbar. So wurde das Dach des ehemaligen Ordonnanzgebäudes mit alten Biberschwanzziegeln eingedeckt, ebenso wurde die Fledermausgaube erhalten. Statt der bisher bei Altstadt-Sanierungen favorisierten Pultdachgauben wurde der Gebäudeteil des ehemaligen „Schwarzen Adlers“ mit Dachflächenfenstern ausgestattet. „Das wurde Bauherren in der Altstadt bisher immer versagt, mittlerweile gibt es in der Denkmalpflege dazu aber unterschiedliche Auffassungen“, erklärte Eckehard Hasler vom Sanierungsträger complan. Der Kompromiss ist der historischen Dachbekrönung geschuldet, die das Dach wieder zieren soll. Klar ist noch nicht, ob auch der Schriftzug „Hotel Teltow“ übernommen wird.
Das Dach des Neubaus an der Neuen Straße soll dagegen begrünt werden, ebenso das im Hofteil befindliche Flachdach des Saales. Letzteres wurde kürzlich geflutet, um Leckstellen auf die Spur zu kommen. Im Saal wird demnächst die Akustikdecke eingebaut, anschließend die Lüftungsanlagen. Beleuchtet wird der Saal mit Lampen, deren Licht nach oben oder unten ausgerichtet werden kann.
Die raumhohe Glasfassade zur Hofseite wird mit Sonnenschutzlamellen bestückt und der Boden mit Parkett ausgestattet. Außerdem ist eine mobile Bühne vorgesehen. Fest steht bereits die Farbe des Vorhanges: grün und außen grau. „Die Wünsche des Kulturausschusses wurden berücksichtigt“, merkte Hollatz an. Am Verwaltungsneubau in der Neuen Straße dokumentiert eine Fassade aus Glas, Aluminium und keramischen Elementen die moderne Architektur. Innen wird Sichtbeton als zeitgemäßes Gestaltungsmittel eingesetzt. Dagegen wurde im Altbau ein Lehm-Gips-Putz angewandt, der „macht Bewegungen des Gebäudes schadensfrei mit“, erläuterte Hasler. Ein Teil der alten Dielung wurde aufgearbeitet. Im Erdgeschoss soll entsprechend der Historie wieder Gastronomie einziehen und der Keller als Kühllager für Getränke dienen.
Der Keller mit seinen Feldsteinen ist auch als Schauraum für historisches Bauhandwerk vorgesehen. Allerdings ist er auch ein Grund dafür, dass das Servierpersonal von der Küche bis zum Gastraum mehrere Stufen bezwingen muss, was der Bauausschuss kritisierte. Die rustikalen Gewölbe im Gastraum wurden weiß geschlämmt - allerdings sind Strukturen des Mauerwerks noch sichtbar. Bisher gibt es aber noch keinen Vertrag mit einem Gastronomen.
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