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Potsdam-Mittelmark: Bushidos Villen so gut wie fertig
Spätestens Mitte des nächsten Jahres bekommt Kleinmachnow prominenten Zuzug
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Kleinmachnow - Nach langer Bauzeit soll es im kommenden Jahr nun endlich so weit sein: Der Berliner Rapper Bushido könnte bereits Anfang, spätestens aber Mitte des kommenden Jahres nach Kleinmachnow ziehen. Dann soll sein Grundstück am Zehlendorfer Damm fertig bebaut sein. Das sagte der Berliner Architekt des Rappers auf Anfrage.
„Die Villen sind zu 90 Prozent fertig saniert“, so Frank Chwalisz. Auch der zweistöckige Neubau auf dem 16 000 Quadratmeter großen Gelände würde im Rohbau bis zum Obergeschoss stehen. Das ehemalige Seemannserholungsheim hatte Bushido wie berichtet im Herbst 2011 gekauft. Einziehen will er dort mit seiner Familie, auch eine befreundete Familie soll dort künftig wohnen.
„Die Villen waren damals in einem fürchterlichen Zustand“, erinnert sich Architekt Chwalisz. Es gab kaum noch originale Bauteile, dennoch stellte die Denkmalschutzbehörde Auflagen. „Selbst der Putz wird wieder so hergestellt, wie er einst war.“ Laut Chwalisz handele es sich um einen Kratzputz mit Glimmerpartikeln.
Reibungslos verlief das Bauvorhaben nicht: Bushido hatte Ärger mit dem Denkmalschutz und dem Förster. Es kam kurzfristig sogar zu einem Baustopp. Der Grund: Bushido hatte das historisches Eingangstor abreißen lassen. Auch mehrere Bäume fällte er auf seinem Grundstück. „Mit der Denkmalschutzbehörde ist vereinbart worden, dass das Tor zum Ende der Bauphase wieder originalgetreu errichtet wird“, so der Architekt. Die alten Natursteine, die noch auf dem Gelände liegen, würden wieder eingesetzt werden. „Zudem wird das Tor etwas höher und breiter, damit Feuerwehrfahrzeuge durchkommen – das ist die Auflage der Behörde.“
Auch der Ärger mit den abgeholzten Kiefern hatte sich nach einer Weile aufgeklärt: Hier sei alles rechtens gewesen. „Das Grundstück besitzt weiterhin große Waldflächen“, heißt es in einem Schreiben, das das Rathaus Anfang dieses Jahres an die aufgebrachten Nachbarn verschickte. Es seien zwar Fällungen zur Waldpflege erfolgt, von Kahlschlag könne aber keine Rede sein. Für manche gefällten Bäume wird es Ersatz geben: Neupflanzungen seien demnach auf dem Grundstück geplant.
Abspecken musste Bushido hingegen bei seinen Pools. Ursprünglich waren zwei in der Größe von jeweils 75 Quadratmetern geplant. „Das hat der Bebauungsplan aber nicht hergegeben“, so der Architekt. Zudem kam Kritik von den Mitgliedern des Kleinmachnower Bauausschuss, ihnen waren die Pools zu groß. „Jetzt wird nur einer gebaut, und zwar an der Stelle des alten im hinteren Teil des Grundstücks“, sagte der Architekt. Er ist immerhin noch 96 Quadratmeter groß.
Zwischen die zwei alten Villen, an der Stelle des ehemaligen Offizierskasinos, von dem nur noch Fundamente übrig sind, wird derzeit eine Tiefgarage für fünf Stellplätze gebaut. „Der Bau kann bei Bedarf noch aufgestockt werden“, so Chwalisz. Dann gebe es zwei Neubauten auf dem Gelände. Vorerst sei das aber nicht geplant.
Ein Wunschnachbar ist Bushido für viele Kleinmachnower wahrlich nicht: Kritisch verfolgen Anwohner das Baugeschehen am Zehlendorfer Damm. Als im Dezember vergangenen Jahres ein Brand im Dachstuhl seiner Villa ausbrach, sprach Bushido von einer Hetzjagd gegen ihn. Eva Schmid
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