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Potsdam-Mittelmark: Busse und Wasser

Kommunalwahlkandidaten diskutierten in Glindow über die Probleme des Ortsteils

Von Enrico Bellin

Stand:

Werder (Havel) - Die Glindower Obstbauern benötigen Brauchwasser. Das günstige Nass aus dem Glindower See ist für die Bewirtschaftung der Obstplantagen zwingend erforderlich, wie am Donnerstagabend Vertreter aller zur Wahl in Glindow antretenden Parteien auf Einladung des örtlichen Gewerbevereins in der Bar des Apfelhotels betonten. Das Brauchwasserwerk sowie das Leitungsnetz sind marode, die Zukunft der Wasserversorgung ist ungewiss.

Einen Weg, die Wasserversorgung zügig zu sichern, konnte keiner der Politiker aufzeigen. „Die Stadt muss mit allen Beteiligten zusammenarbeiten und endlich Druck machen, um schnell eine Lösung zu finden“, forderte Obstbauer Heiko Wels, der mit seinem Familienbetrieb mehrere Plantagen rund um Glindow bewirtschaftet. Er könne kaum noch in die Neupflanzung von Obstbäumen investieren, da nicht sicher ist, ob die Pflanzen künftig ausreichend mit Wasser versorgt werden können.

Noch immer werde Werders 1. Beigeordneten Manuela Saß (CDU) zufolge am 1993 gestarteten Bodenneuordnungsverfahren gearbeitet, welches Rechte für die Leitungen auf der Glindower Platte sichern soll. „Wenn die Rechte eingetragen sind, sind die Rohre trotzdem noch marode“, so Werders SPD-Vorsitzender Robert Dambon. Eine Grundsatzentscheidung über die Wasserversorgung sei zu lange hinausgeschoben worden.

Neben dem Wasser diskutierten die Kandidaten über eine bessere Anbindung Glindows. So muss Markus Jungmann (Grüne) zufolge endlich über die Einführung eines Rufbusses oder Sammeltaxis von Werder nach Glindow entschieden werden, damit der Ortsteil auch abends erreichbar ist. Aus dem Publikum kam zudem der Wunsch nach einer besseren Busverbindung in den Ortsteil Elisabethhöhe.

Wie Ortsvorsteher Sigmar Wilhelm (Freie Bürger) betonte, sei eine bessere Anbindung möglich, wenn der nach Bliesendorf fahrende Bus nicht wie bisher auf direktem Weg hin- und zurückfährt, sondern als Ringlinie von Bliesendorf über Elisabethhöhe und Glindow nach Werder. „Während der Bauarbeiten an der Hauptstraße in Glindow verkehrte der Bus bereits so, technisch ist die Umstellung also möglich“, so Wilhelm.

Für Radfahrer hatte der Ortsvorsteher noch eine gute Meldung parat: Der Weg vom Heimatmuseum entlang des Glindower Sees zum Ziegeleimuseum soll demnächst asphaltiert werden. Dadurch würde auch die Anbindung des Ortszentrums an den Obstpanoramaweg verbessert. Für eine höhere Attraktivität des Panoramaweges fordert Sigmar Wilhelm die Glindower Gewerbetreibenden auf, zumindest an den Wochenenden einen Stand mit Grill und Getränken neben dem Radweg am Telegrafenberg aufzustellen. Enrico Bellin

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