zum Hauptinhalt

Potsdam-Mittelmark: Café „Wien“ bleibt Sorgenkind

Mit Minister Szymanski an den Brennpunkten der Altstadtsanierung in Werder

Stand:

Mit Minister Szymanski an den Brennpunkten der Altstadtsanierung in Werder Werder - 19 Millionen Euro an Bundes- und Landesmitteln sind seit der Wende für die Werderaner Altstadtsanierung geflossen. Was Kommune und Hauseigentümer daraus gemacht haben sei vorbildlich, betonte Bauminister Frank Szymanski (SPD) jetzt bei einem Rundgang durch die Blütenstadt, zu dem ihn die sozialdemokratische Direktkandidatin für den Landtag, Susanne Melior, eingeladen hatte. Bewährt habe sich die Strategie, zuerst die öffentlichen Plätze zu sanieren und damit die privaten Bauherren anzuspornen, sagte der Minister im Gespräch mit dem 1. Beigeordneten der Stadt Werder, Hartmut Schröder (CDU). Trotz angespannter Haushaltssituation soll auch im nächsten Jahr die Förderung fortgesetzt werden, wenn auch im geringeren Ausmaß. So würden Bund und Land 2005 knapp 800000 Euro für die Hüllensanierung historischer Bausubstanz in Werder zur Verfügung stellen. Im laufenden Jahr stehen für Vorhaben im Werderaner Sanierungsgebiet noch 1,3 Millionen Euro von Land und Bund zur Verfügung. „Für die Städte und Gemeinden kommt es jetzt darauf an, sich auf bestimmte Projekte zu konzentrieren“, betonte der Minister. Ein Schwerpunkt für die Stadt Werder soll in den kommenden Jahren die Sanierung des Schützenhauses neben dem Inselsportplatz sein, erläuterte Ute Funk vom zuständigen Sanierungsträger Potsdam. Vorgesehen ist das historische Gebäude für eine kommunale Nutzung mit einem Veranstaltungsraum, einer öffentlichen Gaststätte sowie Umkleideräumen für Sportler – insgesamt eine Investition von 3,5 Millionen Euro die stufenweise getätigt werden soll. Gegenwärtig wird von der Stadt die Bausubstanz gesichert. Positiv hob Szymanski hervor, dass auf der Insel bereits 15 von 21 eingetragenen Baudenkmälern saniert wurden. Mit dem einstigen Café „Wien“ und dem unmittelbar benachbarten Lendelschen Anwesen würden jedoch noch zwei besonders markante Objekte auf der Insel Sorge bereiten, erläuterte Schröder. Der Eigentümer des Cafés „Wien“ habe sich übernommen und sei jetzt in Insolvenz gegangen. So stehe das 1600 Quadratmeter Objekt mit seinem großen Anbau – zu DDR-Zeiten eine Wäscherei – und dem völlig baufälligen Saal vor einer ungewissen Zukunft. Das Areal der einstigen Lendelschen Saftfabrik wurde gestern bei einer Zwangsversteigerung von der Gläubigerbank übernommen (siehe nebenstehenden Beitrag). Erläutert wurden dem Minister auch die Pläne zur Sanierung der Bismarckhöhe. Hoffnung auf zusätzliche Fördermittel für dieses Großprojekt der Stadt konnte er jedoch nicht machen. Die Stadt strebt nun an, die Bismarckhöhe in das ausgewiesene Sanierungsgebiet einzugliedern und so Fördermöglichkeiten zu erschließen. Einen wichtigen Entwicklungsschub für die Bismarckhöhe würde auch der Zuschlag für die Landesgartenschau 2008 (Laga) bringen, denn dort ist historische die Höhengaststätte als zentraler Veranstaltungsort vorgesehen. Endpunkt des Rundgangs war die historische Inselmühle: Für Susanne Melior ein besonderes Anliegen, steht doch auf ihrem Familiengrundstück in Langerwisch ebenfalls eine historische Bockwindmühle. In einer ersten Sanierungsetappe soll nun mit Fördermitteln des Landes die äußere Hülle des Werderaner Inselwahrzeichens saniert werden, erläuterte Schröder. Ziel sei es, dass sich zum nächsten Mühlenfest im August 2005 die Flügel wieder drehen. In einer zweiten Etappe soll die Mühle wieder schwenkbar auf den Bock gestellt werden (PNN berichteten). Geplant ist dann die Verpachtung an den Berliner Mühlenfachmann Paul Hänsch. Auf seiner nächsten Sitzung werde sich der Werderaner Hauptausschuss mit dem Pachtvertrag beschäftigen, kündigte Hartmut Schröder an.Hagen Ludwig

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
console.debug({ userId: "", verifiedBot: "false", botCategory: "" })