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Potsdam-Mittelmark: Caputh bleibt Thema

Gemeindevertreter bringen Fercher Kita-Neubau auf den Weg

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Schwielowsee - Der Kita-Neubau in Ferch ist beschlossene Sache: Das verwinkelte Konglomerat aus Anbauten und Containerprovisoren soll bis zum Jahr 2013 durch einen eingeschossigen Neubau komplett ersetzt werden. Die Gemeindevetreter machten am Mittwochabend den Weg für die Planung frei, vorab entschieden sie sich zwischen mehreren Varianten für einen Eingeschosser, der im Grundriss eine 7 darstellt. Nur der vor sechs Jahren angebaute Sportraum bleibt bestehen, obwohl die schöne blaue Holzfassade der neuen Energieeinsparverordnung schon nicht mehr entspricht.

Aus der Variantenuntersuchung des Potsdamer Planungsbüros „S & P Sahlmann“ geht hervor, wie unsicher der künftige Betreuungsbedarf ist: Steht ein nächster Babyboom bevor? Wie entwickelt sich der Zuzug? Und wie entwickelt sich die Situation im Jahr 2013, wenn ein Betreuungsanspruch ab dem ersten Lebensjahr besteht? Fragen, auf die niemand eine abschließende Antwort geben kann. Der am Mittwoch beschlossene Neubau soll auch als Freizeitzentrum umrüstbar sein, eine andere Option ist die Erweiterung von 100 auf bis zu 300 Krippen- und Kindergartenplätze. „Der Standort Ferch bietet aufgrund seiner zentralen Lage und der großen Freifläche die günstigsten Voraussetzungen zur Sicherung eines langfristigen Betreuungskonzeptes“, heißt es in der Variantenuntersuchung von S&P.

S&P-Planer Felix Reuschel schätzt „auf Grundlage der bisherigen Entwicklung“vorsichtig, dass bis zum Jahr 2012 ein zusätzlicher Bedarf für etwa 100 Kinder in der Gemeinde bestehen könnte. Ein Teil davon soll mit dem Fercher Neubau auf Dauer abgefangen werden: Statt früher 60 werden hier 100 Plätze zur Verfügung stehen. Obwohl es in Caputh eine Kita für 200 Kinder gibt, wird in Ferch auch Caputher Nachwuchs betreut.

Die seit zwei Jahren diskutierte Idee für eine neue Kita in Caputh ist dennoch nicht vom Tisch, wie Ortsbürgermeister Jürgen Scheidereiter (BBS) in der Gemeindevertretersitzung betonte. „Der Fercher Neubau bedeutet nicht, dass es an anderen Standorten keine Entwicklung mehr geben wird.“ Mittelfristig sollte man die Caputher Pläne im Auge behalten, hier eine zweite Kita an einen Freien Träger zu vergeben, so Scheidereiter.

Einig waren sich die Gemeindevertreter auch, dass die Neubaukosten in Ferch mit 2,3 Millionen Euro bei einer Bruttogeschossfläche von 1300 Quadratmetern von den Planern noch zu hoch angesetzt wurden: Aus der BBS-Fraktion und der CDU/FDP-Fraktion kam die Forderung, allenfalls 2 Millionen Euro einzusetzen. „Es geht seit 20 Jahren mit den Baukosten nach oben, wir sollten diese Spirale durchbrechen“, sagte CDU/FDP–Fraktionschef Heiko Hüller.

Sparmöglichkeiten würden bestehen, wenn man vom „mittleren Ausstattungsstandard“ in den „einfachen“ wechselt: Gestreifte Bodenbeläge, gestaltete Außenbereiche, raumhohe Fenster und verglaste Türseiten wären dann allerdings nicht mehr drin. Henry Klix

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