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Potsdam-Mittelmark: Caputher Abfluss ist verstopft

Größere Leitung für Abwasserkanal wird Gemeinde eine Million Euro kosten

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Schwielowsee - Seit der Wende wurde das Caputher Abwassernetz ausgebaut, bei 97 Prozent der Einwohner wurden die Klärgruben durch Abwasseranschlüsse ersetzt. Das Abwasser fließt über das Potsdamer EWP-Netz ins Klärwerk nach Stahnsdorf. Jetzt steht der Gemeinde Schwielowsee ein letztes Großprojekt bevor, um das Abwasserkonzept von 1993 zu vollenden. Für etwa zwei Millionen Euro soll 2009/10 die Abwasserleitung zwischen Forsthaus Templin und Leipziger Straße erneuert werden.

Der Leitungsquerschnitt von 150 Millimetern reicht nicht mehr aus und soll verdoppelt werden, wie das Rathaus informiert. Von Caputh kommend besteht bereits eine neue 300er Druckleitung. Der Zufluss am Forsthaus ist überlastet, die Schmutzwassermengen haben sich, weil es mehr Anschlüsse gibt, in den vergangenen acht Jahren um 50 Prozent erhöht. Zudem gibt es Zuzug, Lückenbauten und Pläne für ein neues Wohngebiet in Caputh-Mitte. Bei starken Regenfällen, wenn auch noch das Regenwasser in die Kanaldeckel fließt, ist es jetzt schon zu Rückstaus gekommen – und in Einzelfällen zu übel überschwemmten Kellern und Beschwerden.

Das Land wird den Kanalausbau fördern, damit die Millioneninvestition nicht zu höheren Abwassergebühren führt. Dennoch wird die Gemeinde Schwielowsee aus ihrem knappen Etat einen Eigenanteil von fast einer Million Euro beizusteuern haben, informierte Bürgermeisterin Kerstin Hoppe (CDU) bei der Hauptausschusssitzung am Mittwochabend. Kein Wunder, dass bei diesem Betrag Überlegungen aufkamen, ob es nicht billiger geht. CDU-Abgeordneter Reinhard Gertner regte an, die Caputher ans Geltower Kanalnetz anzuschließen, das zum Potsdamer Klärwerk Nord entsorgt wird. Der Leitungsweg zum Nachbarort sei ungleich kürzer.

Doch auch das Geltower Netz ist an seiner Kapazitätsgrenze, sagte Bauamtsleiterin Kerstin Murin gegenüber den PNN, auch hier gibt es bei Starkregen Probleme. Bessere Regenentwässerungssysteme in den Nebenstraßen sollen in den nächsten Jahren Abhilfe schaffen. Ohnedies wäre ein Anschluss des Caputher Netzes an das Geltower nicht billiger, sagt Murin: Neue Pumpwerke würden benötigt, die Leitungsgefälle müssten angepasst werden. Murin will in der Gemeinderatssitzung (9. Juli 19 Uhr, Rathaus Ferch) eine Vergleichsrechnung vorlegen. Die Gemeindevertretung wird dem Projekt dann wohl oder übel zustimmen. Henry Klix

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