Potsdam-Mittelmark: Caputher Fähre fährt und fährt
Fährmann: Das enge Gemünde friert nur selten zu
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Schwielowsee - Wenn im Radio derzeit die Fähren gemeldet werden, die nicht mehr fahren, ist von der Caputher Fähre nicht die Rede. „Dass wir noch fahren, sagt einfach keiner an“, so Fährmann Karsten Grunow. Täglich würde er deshalb fünf bis zehn telefonische Anfragen zu beantworten haben. Denn während in Hermannswerder oder Ketzin der Fährverkehr unterbrochen wurde, fährt die Fähre über das Caputher Gemünde von 6 bis 20 Uhr tapfer weiter.
Das nur rund 50 Meter breite Gemünde friert aufgrund der hohen Fließgeschwindigkeit selten zu. „Bei minus zehn Grad haben wir hier keine Probleme“, sagt Grunow. Da es in den nächsten Tagen wieder etwas wärmer wird, hat er keine Angst um den Fährbetrieb. Nur nach der Nacht zum Mittwoch wurde es kurzzeitig kritisch, als bei minus 20 Grad am Morgen die neue Rampenhydraulik eingefroren war. Mit einem Brenner musste sie erwärmt werden. Auch die Seilwinden sehen jetzt recht häufig den Bunsenbrenner. Und doch meint Grunow: „Der liebe Gott hat es gut mit uns gemeint: Das schmale Gemünde rettet uns über den Winter.“
In einem Fall müsste der Fährbetrieb womöglich einige Stunden unterbrochen werden: Wenn die Eisbrecher des Wasser- und Schifffahrtsamts die Fahrrinne freischieben, treiben durch das Gemünde die Eisschollen der Nachbargewässer. Derzeit sind die Eisbrecher aber noch mit der Fahrrinne für die Transportschifffahrt beschäftigt, deren Strecke über den Sacrow-Paretzer Kanal führt und die Potsdamer Havel verschont. hkx
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