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Exklusives Opernfest zum Mittsommer: Caputher Schlossnacht setzt auf alte Erfolge

Schwielowsee - Das Wetter meint es offenbar gut mit den Veranstaltern der „8. Caputher Schlossnacht“: Am heutigen Samstagabend soll es weitgehend trocken bleiben, hieß es am Freitag.

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Schwielowsee - Das Wetter meint es offenbar gut mit den Veranstaltern der „8. Caputher Schlossnacht“: Am heutigen Samstagabend soll es weitgehend trocken bleiben, hieß es am Freitag. Doch selbst ein kräftiger Schauer wäre keine Katastrophe. Auch vor zwei Jahren musste die Stülerkirche als Ersatz fürs Open-Air-Programm rund um Dorotheas Schloss herhalten. Trotzdem war’s ein ziemlich schönes Fest, die Besucher blieben. So sollte es auch am Samstag werden, zur großen „Mittsommer-Operngala“ mit Künstlern der Leipziger Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn-Bartholdy“.

Geboten wird ein dreiteiliges Programm: Aus der guten alten Oper werden Auszüge von Verdi, Mozart, Donizetti Puccini und weiteren in der Originalsprache vorgetragen, dann folgen Operettenmelodien von Lehar, Donizetti, Künneke, Millöcker und Kalman, nach der zweiten Pause folgt die klassische Moderne, also Weill, Bernstein, Schönberg, Webber und andere. Nun, gewisse Ähnlichkeiten zur Schlossnacht 2015 sind nicht von der Hand zu weisen, zumal auch die Programmführung (Matthias Oldag fürs Ganze, Diego B. Romano für mus. Leitung) dieselbe bleibt.

Der Rahmen ist freilich ein anderer, denn die 8. Caputher Schlossnacht ist ausdrücklich dem 700. Jubiläum der rund ums Gewässer gestreuten Großgemeinde gewidmet. Deshalb gab es auch Extra-Zuwendungen – und die Anregung von Oberbürgermeisterin Kerstin Hoppe, das Jubiläumsprogramm doch so ähnlich aussehen zu lassen wie jenes vor zwei Jahren. Anders gesagt: Man soll jetzt open air nachholen, was vor zwei Jahren unters Kirchendach musste; kurios nur, dass der Himmel genau dann wieder aufklarte, als das Galaprogramm vorbei war. Diesmal stehen die Wetter-Chancen gar nicht so schlecht. Trotzdem sollte man darüber nachdenken, ob man nicht zu einem Termin im August zurückkehren sollte, so wie damals, als alles begann.

Natürlich ist auch diese Ausgabe des biennalen Ereignisses ein Gemeinschaftswerk, woran sich neben dem Schloss auch das Caputher Gilde- und das Kavalierhaus im Park beteiligten. Wieder flossen Sponsorengelder, wieder steht dem Verein Caputher Musiken ein Kraftakt bevor. Aber das hat man ja schon sieben Mal gemeistert. Und wie stets musste man auch diesmal beim Technischen improvisieren, denn bei den Schlössern und Katen wird in Sachen Denkmalschutz um jeden rostigen Nagel gekämpft. Ein bisschen mehr Elastizität wäre trotz des „historischen Bodens“ vonnöten. Aber es ist ja wie überall: Auch die Caputher Schlossverwaltung ist diesbezüglich an die Weisungskraft ihrer Obrigkeiten gebunden.

Die Kartenzahl war auch dieses Mal auf 300 begrenzt, so viele passen bei Regen in Stülers Kirche. Aber nicht deswegen adelt man jede Schlossnacht mit dem Prädikat „klein, aber fein“. Es sind Geist und Stimmung. Dafür sorgt neben dem Leipziger „Kulturprogramm“ das bevorstehende Mittsommer-Ereignis, der kulinarische Teil, und so manches Extra für den Park-Flaneur. Auch wird man so manche exotische Randfigur erneut begrüßen können, die „Traumfänger“ zum Beispiel. Achtung also, wer noch Träume hat! Anders als in Potsdam, wird in Caputh auf ein Höhenfeuerwerk verzichtet. Kurz vor Mitternacht ist dann Finito, doch steht für weinbeseelte Potsdamer ein Gelenkbus zur Retour bereit. Möge Petrus also gnädig sein! Gerold Paul

Gerold Paul

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