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Vom Sturm verweht wurden die gelben Säcke auch in Michendorf.

© Manfred Thomas

Potsdam-Mittelmark: CDU will die gelben Tonnen zurück

Nun sollen die Einwohner des Landkreises nach ihrer Meinung gefragt werden

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Potsdam-Mittelmark - Gelbe Tonne oder gelber Sack – was ist im Landkreis erwünscht? Das möchte die CDU-Kreistagsfraktion demnächst mittels einer Einwohnerbefragung in Potsdam-Mittelmark klären. Einen entsprechenden Antrag für die nächste Kreistagssitzung kündigte CDU-Fraktionschef Rudolf Werner gestern im Belziger Plenum an. Seit der kreisweiten Umstellung der Entsorgung auf gelbe Tonnen zum Jahreswechsel, hat es vor allem aus den Kommunen des Potsdamer Umlands viele Beschwerden gegeben. Beklagt werden zerrissene und umherfliegende gelbe Säcke, die das Ortsbild verschandeln (PNN berichteten).

Der Frust über die Entsorgung in Verantwortung der Duales System Deutschland GmbH (DSD) ist fraktionsübergreifend. So wusste die Linken-Kreistagsabgeordnete Ingrid Feuerherd aus Brielow gestern zu berichten, dass die versprochenen stabileren Säcke in ihrem Ort bis heute nicht angekommen sind. Ein Fakt, der auch Landrat Wolfgang Blasig (SPD) ärgerlich werden lässt. „So sind wir nicht verblieben mit der DSD“, sagte er. Bei einem Treffen mit Verantwortlichen der DSD im Dezember hatte er zumindest dieses Zugeständnis mitnehmen können.

Doch stabilere Säcke allein reichen der CDU nicht. „Wir sind sicher dass die gelben Tonnen die bessere Variante sind. Und wenn das auch das Ergebnis der Einwohnerbefragung ist, muss die Kreisverwaltung so schnell wie möglich mit der DSD in Nachverhandlungen treten“, erklärte Werner. Dass das so einfach geht, bezweifelt indes der Landrat. Die kreisweite Regelung zum Entsorgen mit gelben Säcken könne frühestens zum Jahresbeginn 2013 wieder geändert werden, teilte er auf Anfrage der CDU mit. Zu diesem Termin werde die für das Einsammeln und Verwerten von Leichtverpackungen zuständige DSD die Entsorgung neu ausschreiben. Zumindest bis Ende 2012 könnten im Landkreis folglich keine gelben Tonnen genutzt werden.

Sollte 2013 eine kreisweite Umstellung erfolgen, müsste die DSD jedem Haushalt, gewerblichen Unternehmen und Kleingärtner kostenlos eine gelbe Tonne stellen, so Blasig Auch auf den Landkreis würden keine Kosten zukommen.

Eine kreisweite Umstellung auf gelbe Tonnen würde jedoch wiederum zu Beschwerden führen, diesmal von Einwohnern, die weiterhin die gelben Säcke nutzen wollen, befürchtet die Kreisverwaltung „Aus langjähriger Erfahrung kann ich schon heute darauf verweisen, dass die Anzahl dieser Beschwerden sehr zahlreich sein wird“, heißt es in der schriftlichen Antwort des Landrates. 75 Prozent der mittelmärkischen Haushalte würden derzeit problemlos den gelben Sack nutzen. Mit Beschwerden sei unter anderem von Kleingärtnern zu rechnen, die aus Platzgründen keine gelbe Tonne nutzen könnten.

Ein Argument, das der CDU-Kreistagsabgeordnete Christian Große (CDU) aus Werder (Havel) nicht nachvollziehen kann. Seit Januar liege der Dreck auf den Straßen und biete auch für die Touristen kein schönes Bild. Es sei jetzt am Landrat, die Verantwortlichen der DSD, der Entsorgungsfirma, des Landkreises und der Kommunen an einen Tisch zu holen.

Hagen Ludwig

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