Potsdam-Mittelmark: Chance für Nachwuchsbands

Werder (Havel) - Die Freilichtbühne in Werder soll wieder eine Veranstaltungsadresse werden. Allerdings will man sich auf zwei Konzerte pro Jahr beschränken. „Veranstaltungen unter freiem Himmel sind bekanntermaßen problematisch“, sagte die 1. Beigeordnete Manuela Saß in der jüngsten Kulturausschusssitzung. Wegen Verstößen gegen das Lärmschutzgesetz hat die Stadt in diesem Jahr 31 Ordnungswidrigkeitsverfahren führen müssen, 8 mehr als im Vorjahr.

Mit Rücksicht auf den betroffenen Schwalbenberg und ein noch anstehendes Wohnbauprojekt im Elsebruchweg könne aus der Freilichtbühne keine Waldbühne nach Berliner Vorbild werden, warnte Saß. Auch die verkehrliche, sanitäre und technische Infrastruktur gebe das nicht her. Damit wiederum sei die Vergabe des Spielbetriebs an eine Agentur wirtschaftlich nicht interessant.

Die zwei Konzerte will das Rathaus aus eigener Kraft organisieren, es gebe schon zahlreiche Anfragen Werderaner Nachwuchsbands und Rockformationen, wie Saß weiter erklärte. „Unser Ziel ist es, den Standort etwa zu hegen und zu pflegen und dann im Einzelfall über Konzerttermine zu entscheiden.“ Große Investitionen müssten dazu nicht getätigt werden.

Im Kulturausschuss wurde der Vorschlag der Beigeordneten begrüßt. Dieser Weg sei geeignet, um die Bühne am Stadtpark wieder zu beleben, sagte CDU-Fraktionschef Hermann Bobka. „Wir sollten beobachten, wie sich das entwickelt.“ Auch Ilona Klapper (Grüne) würde begrüßen, wenn man die Freilichtbühne gelegentlich nutzt, um jungen Nachwuchsbands aus Werder den Start zu ermöglichen.

Nach einem sehr erfolgreichen Six-Konzert im Juni – dem ersten seit vielen Jahren – war aus der CDU-Fraktion der Vorschlag gekommen, dort wieder öfter zu Veranstaltungen einzuladen. Die Bühne wurde 1936 als Thingplatz gebaut und nach dem Krieg als Goethe-Freilichtbühne immer wieder für Großveranstaltungen, Feste, Theater und Konzerte genutzt. hkx