Potsdam-Mittelmark: Chancen unverändert gering

Werder - Die Chancen, dass Werder (Havel) mit dem neuen Landesentwicklungsplan zum Mittelzentrum wird, sind trotz aller Widerstände unverändert gering. Das sagte der Sprecher des Ministerium für Infrastruktur und Raumordnung, Lothar Wiegand, gegenüber den PNN. Der Planentwurf reduziert die Zahl der bisher 152 zentralen Orte auf ein Drittel (PNN berichteten). Künftig soll es 47 Mittelzentren geben, in deren Einzugsbereich mindestens 30 000 Einwohner leben. Hier sollen wegen der demografischen Entwicklung wichtige Infrastruktureinrichtungen wie Krankenhäuser und Schulen und knappere öffentliche Gelder konzentriert werden. Dazu kommen vier Oberzentren sowie die Metropole Berlin. Oberzentren blieben unverändert die kreisfreien Städte Potsdam, Cottbus, Brandenburg (Havel) und Frankfurt (Oder).

„In der Systematik des neuen Landesentwicklungsplanes fehlt Werder der Einzugsbereich“, sagte Wiegand. Für Werder bedeutet das den Verlust von Landeszuschüssen: Mittelzentren sollen für ihre Versorgerfunktion mit jährlich 800 000 Euro vom Land entschädigt werden. „Wenn Werder nicht zwischen den beiden Oberzentren Potsdam und Brandenburg liegen würde, sähe die Sache sicherlich anders aus“, sagte Wiegand. So jedoch könnten die vorgeschriebenen Rahmendaten nicht erreicht werden. „Der Einzugsbereich der Oberzentren ist dominanter.“

Werder ist mit knapp 23 000 Einwohnern die größte Kommune im Landkreis. Mittelzentrums-Funktionen werden im Entwurf des Landesentwicklungsplanes im Landkreis derzeit Teltow (20 000 Einwohner) und der Kreisstadt Belzig (11 700) zugestanden. Im Stadtparlament von Werder hatte es aus allen Fraktionen heftige Proteste dagegen gegeben. Die Landesplanungskonferenz wird am 6. Juli den Entwurf des Landesentwicklungsplanes zur Kenntnis nehmen und das Beteilungsverfahren einleiten. Dann können die Kommunen auch schriftlich ihre Bedenken geltend machen. Der Plan soll laut Wiegand bis Ende 2008 im Landtag verabschiedet werden. hkx