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Potsdam-Mittelmark: Charakter von Seehof soll erhalten bleiben

Die Fraktion CDU/Bündnisgrüne erläuterte ihren Standpunkt zum Bebauungsplan

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Teltow - Komplexe Grünzonen und große Baumbestände prägen den Teltower Ortsteil Seehof, dessen Siedlung sich seit den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts zur Gartenstadt entwickelte. Um diesen Charakter Seehofs zu erhalten, plädieren Teltows Christdemokraten dafür, die bestehenden Strukturen behutsam fortzuschreiben. In einer Pressekonferenz stellte die Fraktion CDU/Bündnisgrüne jetzt ihren Standpunkt zum Bebauungsplan vor, der demnächst auf den Weg gebracht werden soll.

Anlass sind die Siedlungspläne der Sabersky-Erben Peter und Valerie Sonnenthal, die seit Wochen in allen Fraktionen des Stadtparlaments heiß diskutiert werden. Die Geschwister, die der Rückübertragung jüdischen Eigentums entgegen sehen können, sorgten mit ihrem jüngst vorgelegte Bebauungskonzept nicht nur bei den Stadtverordneten für Debatten, sondern auch für Aufgeregtheit in der Siedlung. Vor allem die Ankündigung, dass Teile des Landschaftschutzgebietes und das Wäldchen entlang der Lichterfelder Allee bebaut werden sollen, stoßen auf Widerstand der Seehofer. Einig sind sich auch die Stadtverordneten, dass diese Bereiche unangetastet bleiben sollen und berufen sich hierzu auf einstmals gefasste Beschlüsse, zu denen ein Flächennutzungsplan, ein Grünordnungsplan und eine Satzung über Innen- und Außenbereiche gehören.

Zurzeit gibt es lediglich in Detailfragen Differenzen zwischen den Fraktionen. Während die SPD meint, dass die neu aufzuteilenden Grundstücke im nördlichen Teil mindestens 500 Quadratmeter betragen sollten, fordert die CDU-Fraktion Parzellen von über 750 Quadratmetern. Nur so könne in diesem Gebiet ein Großteil der Bäume erhalten bleiben, die besonders das Areal an der Kanalaue charakterisieren. Bei kleineren Grundstücken und einer Bebauung in zweiter Reihe sei außerdem zu befürchten, dass die Siedlung den Verkehrsströmen dann nicht mehr gewachsen sei. Um eine sensible Bebauung nach Maßgabe eines B-Planes absichern zu können, fordern die Christdemokraten vorerst eine Veränderungssperre. Für andere Bereiche, wie den südöstlichen Ortsteil, in dem nur noch Lückenbebauung möglich ist, sollen mehrere Teile des B-Planes aufgelegt werden, um das Gebiet städtebaulich ordnen zu können. Dazu erklärte CDU-Fraktionschef Erhard Wigand: „Da es aus personellen und Kostengründen nicht möglich ist, einen Gesamtplan für den Ortsteil zu erstellen, soll das Bauamt das Gebiet in mehrere Abschnitte unterteilen.“

Priorität habe jedoch die Planung für den nördlichen Bereich, betonte Wigand. Eine entsprechende Beschlussvorlage wird dazu im nächsten Bauausschuss vorgelegt. Verärgert sind die Christdemokraten aber nach wie vor über die Art und Weise, wie ihnen seinerzeit von Bürgermeister Thomas Schmidt (SPD) das Konzept des Investors kommentarlos übermittelt worden sei. „Ohne Diskussion und ohne wenigstens den Investor anhören zu können, wurde uns dann in der Stadtverordnetensitzung ein Beschluss vorgelegt“, kritisierte Ulrich Langner das Vorgehen.

Ungeklärt sei bisher auch der Punkt eines städtebaulichen Vertrages, rügte Peter Trog: „Denn die Frage der Kostenübernahme ist die Arbeitsgrundlage eines B-Planes und muss im Vorfeld abgeklärt sein“. Enttäuschend sei auch das Verhalten des Investors, der angekündigt habe bis zum 31.März allen Fraktionen sein Konzept vorzustellen. Fraktionschef Wigand schilderte, dass trotz mehrerer Versuche, die für den Kontakt zuständige Anwältin Anne Glinka bisher nicht auf die Bitte der CDU-Fraktion reagiert habe. Kirsten Graulich

Kirsten Graulich

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