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Potsdam-Mittelmark: Christdemokraten in Glindow überrascht

Ortsteilverband vom Kreisvorstand aufgelöst

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Werder (Havel) - Die Mitteilung lässt Besonderes erwarten. Der CDU-Ortsverband Glindow hat gestern alle Mitglieder und Sympathisanten für den 13. Juni zu einer „wichtigen, öffentlichen und außerordentlichen Mitgliederversammlung“ eingeladen. Doch genaugenommen gibt es den Glindower CDU-Ortsverband schon gar nicht mehr. Er wurde am 20. Mai vom Kreisvorstand Potsdam-Mittelmark aufgelöst und in den großen CDU-Ortsverein Werder eingegliedert. Der Glindower CDU-Verband sei von dieser Nachricht völlig überrascht worden, so Vorstandsmitglied Klaus König. Seit der Eingemeindung von Glindow nach Werder im Jahr 2003 hatte man versucht, die Selbstständigkeit zu bewahren. Doch bereits im vergangenen Jahr wurden die Glindower als Ortsteilverband dem Werderaner CDU-Ortsverein untergeordnet. Jetzt kam das vollständige Aus.

Die Entscheidung fiel auf Antrag des Werderaner CDU-Ortsverbandes. Deren Sprecher, Christian Große, verteidigte gestern gegenüber den PNN das Vorgehen. Der Glindower Verband habe zuletzt nur noch neun Mitglieder gezählt – der Koordinationsaufwand sei unverhältnismäßig hoch gewesen. Gerade vor der Kommunalwahl sei es jedoch notwendig, klare Strukturen zu schaffen und eine einheitliche Linie zu garantieren. Gespräche mit den Glindowern hätten jedoch zu keinem Einvernehmen geführt. Im Werderaner Ortsverband sind jetzt 130 Mitglieder organisiert. Anfang des Jahres waren auch die CDU-Mitglieder des Ortsteils Töplitz eingegliedert worden. Der in Glindow wohnende Stadtverordnete Hermann Bobka ist bereits seit geraumer Zeit Mitglied im Werderaner CDU-Ortsverein.

CDU-Kreisgeschäftsführer Rudolf Werner erklärte gestern, er habe mit dem Antrag aus Werder kein Problem gehabt. Schon kurz nach der Gemeindereform habe ein Kreisparteitag beschlossen, die CDU-Strukturen den neu entstandenen Kommunen und Ämtern anzupassen. Glindow sei der letzte Ortsteil im gesamten Kreisgebiet mit einem eigenen CDU-Verband gewesen. So sei dies jetzt ein logischer Schritt gewesen, auch wenn es noch lokale und persönliche Befindlichkeiten geben sollte, so Werner. Zudem sei bei der CDU klar festgelegt, dass einzig und allein der Kreisvorstand Ortsverbände gründen und auflösen kann.

Zur Sitzung der Glindower CDU-Mitglieder am 13. Juni um 19.30 Uhr im ehemaligen Schulhaus, Alte Dorfstraße 18, sind neben Werner auch die CDU-Kreischefin Saskia Funck, und der Generalsekretär der brandenburgischen CDU, Rolf Hilke, eingeladen. Werner hat bereits abgesagt. Er könne nicht zur Sitzung eines nicht mehr existierenden Ortsverbandes gehen, sagte er. Hagen Ludwig

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