Potsdam-Mittelmark: City soll keine Angst haben
Nur verträglicher Handel in den Havelauen zulässig
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Werder (Havel) - Etwa 4500 Quadratmeter Verkaufs- und Dienstleistungsflächen sollen im neuen Nahversorgungszentrum in den Havelauen entstehen. Gestern wurden erste Planungsdetails für die neuen Ansiedlungen bekannt. Die Mega AG als Eigentümer des Konversionsareals hatte drei Baufelder mit einer Gesamtfläche von 60 000 Quadratmetern an ein Kölner Firmenkonsortium verkauft: der SGS Kölner Immobilien AG, die das Kapital beisteuert, und der Cityvision-Bauinvest AG, die die Anlage entwickelt, bebaut und vermarktet (PNN berichteten gestern). Joachim Wollny ist Projektleiter, nach seinen Angaben sind allein im ersten Bauabschnitt Investitionen von 4,5 bis 6 Millionen Euro geplant. Noch bis Jahresende soll er abgeschlossen sein.
Wichtigste Botschaft: Die Havelauen bekommen das versprochene Nahversorgungszentrum. Es entsteht direkt am Eingang des Wohn- und Gewerbegebietes zwischen Otto-Lilienthalstraße und Zum Großen Zernsee. Laut Wollny gibt es Gespräche mit mehreren Supermarktketten. Zudem seien ein Getränkeshop, ein Schuhhandel, ein Frisör, eine Eisdiele und eine Apotheke anvisiert. Zwischen Otto-Lilienthal-Straße und Schuke-Orgelbau sollen eine Tankstelle und ein „Drive In“ entstehen, wofür Gespräche mit Fastfoodketten laufen. Der erste Bauabschnitt soll bis Ende des Jahres abgeschlossen sein, die Planungen liegen bereits vor, die Bauanträge werden demnächst gestellt. Ein gültiger Bebauungsplan besteht.
Die Stadtverwaltung Werder trat gestern Befürchtungen entgegen, dass hier ein Einkaufszentrum in Konkurrenz zur Innenstadt entsteht. „Es werden ausschließlich Geschäfte zugelassen, die zur Versorgung der Havelauen benötigt werden“, sagte Werders 1. Beigeordneter Hartmut Schröder. Innerhalb eines Gutachtens werde es dazu erneute Untersuchungen geben. Auch Steffen Lehmann von der Mega AG betonte gestern, dass lediglich ein Drittel der Verkaufsfläche des Werder-Parks angedacht sind.
Joachim Wollny verweist derweil auch auf ein etwa acht Jahre altes Einzelhandelsgutachten, in dem es bereits Untersuchungen zu der Thematik gab. „In 20 Jahren wird niemand mehr danach fragen, warum das an dieser Stelle so gebaut wurde“, meint er. Er versicherte, dass am Stadteingang von Werder auch keine „Schuhkartons“ entstehen.
In einem zweiten Bauabschnitt sollen direkt an der Hafenbucht voraussichtlich bis Ende 2009 zweigeschossige Wohnbauten, eventuell in Kombination mit einem Hotel und touristischen Dienstleistern, gebaut werden. Wollny glaubt an die Havelauen und zieht in Erwägung, auf den freien Wohnbauflächen noch Einfamilienhäuser zu entwickeln.
Die Kooperation zwischen der SGS Kölner Immobilien AG und der Cityvision-Bauinvest bestehe seit einigen Jahren, in letzterer ist Wollny Vorstand. Gemeinsam würden in Köln und bundesweit Gewerbegebiete, Cityflächen und ländliche Bauareale entwickelt. „Wir trauen uns auch an schwierige Grundstücke ran“, sagte Wollny. Henry Klix
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