
© Enrico Bellin
Potsdam-Mittelmark: Comédie Soleil ist gerettet
Abgeordnete stimmen mit neuem Haushalt auch der Förderung des Werderaner Theaters zu. Auch für den Sport gibt es Geld
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Werder (Havel) - Sport und Kultur wird in Werder wieder groß geschrieben. Mehr als eine halbe Million Euro will die Stadt in diesem Jahr zur Förderung von Kultureinrichtungen und Sportvereinen und deren Anlagen ausgeben. Das sieht der am Donnerstagabend beschlossene Haushalt für das Jahr 2014 vor.
Ein wichtiger Einzelposten im Kulturhaushalt ist die Förderung des Theaters Comédie Soleil, welches von der Stadt in diesem Jahr mit 20 000 Euro unterstützt wird. Wegen Unklarheiten zur Theaterfinanzierung und dem Auslaufen des Mietvertrages für die derzeitigen Räume im ehemaligen Kaufhaus im Stadtzentrum gab die Schauspieltruppe im Dezember ihre letzte Vorstellung (PNN berichteten). Mit der städtischen Förderung ist die Finanzierung des Spielbetriebes vorerst gesichert. Werders 1. Beigeordnete Manuela Saß zufolge liegt auch ein neuer Mietvertrag für die Räume vor. „In der kommenden Woche werden wir mit dem Theaterbetreiber noch kleine Vertragsdetails abstimmen“, so Saß. Große Hindernisse für eine Unterzeichnung des Mietvertrages gebe es jedoch nicht mehr.
Das Comédie Soleil könne auch in den kommenden Jahren mit Unterstützung seitens der Stadt rechnen. „Wir wollen nicht nur einmal Geld geben, sondern einen langfristigen Spielbetrieb für die Theaterleute sichern“, so die Beigeordnete gegenüber den PNN. Wie die Unterstützung dauerhaft geregelt wird, müsse jedoch noch geklärt werden.
Neben dem Geld für das Theater werden Manuela Saß zufolge mit den insgesamt 566 000 Euro, die die Stadt für kulturelle Einrichtungen ausgeben will, auch städtische Museen, die Bismarckhöhe oder die örtlichen Vereine gefördert. Allein für die Unterhaltung der Sportplätze in Werder und den Ortsteilen stellt das Rathaus 70 000 Euro bereit. Schon jetzt laufen die Planungen für die Erneuerung der Sportplätze neben der Glindower Turnhalle und am Werderaner Gymnasium, die Baukosten wird ebenfalls die Stadt tragen. Mit der Sanierung beider Anlagen soll aber erst im kommenden Jahr begonnen werden. Daneben wurde mit dem Haushalt die weitere Erneuerung des Feuerwehrgebäudes in Phöben sowie der Ausbau mehrerer Straßen in Glindow beschlossen.
Insgesamt erwartet Werder in diesem Jahr Steuereinnahmen von fast 26 Millionen Euro, was etwa 1,6 Millionen Euro mehr wären als im Vorjahr.
Die Abgeordneten der Fraktionen von SPD/Grünen sowie der Linken haben den Jahreshaushalt indes abgelehnt. „Seit Jahren werden uns in den Haushaltsentwürfen keine realen Zahlen vorgelegt“, sagte die Werderaner Linken-Vorsitzende Renate Vehlow am Donnerstagabend.
Die prognostizierten Einnahmen aus Gewerbe- und Einkommenssteuer für die kommenden Jahre würden viel zu niedrig angesetzt. Deshalb fehlten im Haushalt zunächst Gelder, die schon jetzt und nicht erst später unter anderem für niedrigere Elternbeiträge in den öffentlichen Kitas verwendet werden könnten. Der bisher einzige ordentlich abgerechnete Haushalt der Stadt sei aus dem Jahr 2010, dabei trat ein Haushaltsüberschuss von fast zwei Millionen Euro auf. „Die Werte für 2014 sind wieder kaum höher angegeben, obwohl die wirtschaftliche Entwicklung weiter steigende Steuereinnahmen nahelegt“, so Vehlow.
Mit den steigenden Haushaltseinnahmen möchte die Linke unter anderem die Erstellung eines Energiekonzeptes für Werder finanzieren. Die Stadt sei hier konzeptlos, seit Jahren werde nur sporadisch an einzelnen Themen gearbeitet. Man könne sich nicht gegen Windkraft wehren, und auf der anderen Seite keine Alternativen für erneuerbare Energien aufzeigen.
Die Erstellung des Energiekonzeptes lehnten die Stadtverordneten zwar mehrheitlich ab. Bürgermeister Werner Große (CDU) zufolge soll jedoch in diesem Jahr eine Energiestrategie für kommunale Stellen erarbeitet werden.
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